Nach seiner Freilassung veröffentlichte Krys Fox dieses Bild bei Facebook und schrieb dazu: "Ich bin immer noch Amerikaner. Und ich liebe immer noch mein Land. Egal was passiert."
An einem New Yorker Badestrand ist ein schwuler Fotograf äußerst unsanft festgenommen werden, weil er sein Badetuch fallen gelassen hat.
Die Verhaftung eines schwulen Fotografen während der Feierlichkeiten zum amerikanischen Nationalfeiertag am 4. Juli sorgt für Aufregung: Der 37-jährige Krys Fox wurde gefilmt, als er von rund einem Dutzend Polizisten nur mit einem Badetuch bedeckt vom Jacob Riis Beach nahe New York City weggetragen wurde. Mehrere Menschen machten Aufnahmen der Verhaftung auf ihren Handys, während Fox "Helft mir" schrie und die Schaulustigen bat, den Vorfall zu dokumentieren. Er ist später nach einigen Stunden in Haft wieder freigelassen worden.
Fox war in einem besonders unter Schwulen populären Abschnitt des Strands wegen "öffentlicher Nacktheit" festgenommen worden. Dieser Bereich wird oft als "clothing optional" beschrieben – offiziell ist aber in dieser Gegend nur an einem Strand im nahe gelegenen Sandy Hook erlaubt, sich textilfrei zu sonnen.
Laut Fox befand er sich an seinem "special place" – an dem Ort des Strandes, wo er zuvor geheiratet hatte und den er immer wieder besucht. Er habe, so sagte er gegenüber "DNA Info", gerade ein Foto gemacht, als ihm sein Badetuch heruntergefallen sei; er habe das für "keine große Sache" gehalten. Ohne Vorwarnung sei er dann von verdeckten Ermittlern des "National Park Service", die für den vom Bund verwalteten Strand verantwortlich sind, zu Boden gerissen worden: "Sie haben mein Gesicht vor Hunderten Leuten in den Sand gedrückt. Es war demütigend", sagte er. "Einer hat mir seinen Arm um den Hals gedrückt, die haben mich auf den Boden geworfen. Ich war buchstäblich von elf Cops umgeben." Der Vorfall habe ihn völlig aus der Bahn geworfen, so Fox weiter.
Youtube | Aufnahme von der dramatischen Verhaftung
Behörden: Nackedei war "unkooperativ"
Der "National Park Service" beschreibt den Vorgang anders: Demnach sei Fox von Ermittlern in Zivil beobachten worden, wie er nackt am Strand spazierte. Man habe ihn dann gebeten, sich zu bedecken, was er abgelehnt habe. Außerdem habe er keine Papiere mit sich getragen. Nachdem er völlig "unkooperativ" geworden sei, habe man ihn verhaftet. Von der Verhaftung gibt es allerdings keine Aufnahmen. Zeugen berichteten später auf Twitter, dass sich die Polizisten nur im schwulen Bereich des Strandes aufgehalten hätten. Nun droht Fox im Extremfall sogar eine Gefängnisstrafe wegen "ungebührlichen Verhaltens" und "öffentlicher Nacktheit".
In den USA gibt es nur wenige Nacktbadestrände und Nacktheit wird sogar in nichtsexualisierten Zusammenhängen nicht geduldet. In Deutschland hat ein Dortmunder Gericht dagegen erst am Dienstag die Rechte von Anhängern des Adamskostüms gestärkt: Das Dortmunder Landgericht hat entschieden, dass ein Hausbewohner es hinnehmen muss, wenn sein Nachbar einmal die Woche nach einem Saunagang nackt durch dessen einsehbaren Garten spaziert. (dk)
Aber unabhängig davon gibt es bei so einem Vorfall keinen Grund, den Betroffenen so brutal zu behandeln und wie einen Schwerverbrecher abzuführen.