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Württembergische Landeskirche
16 Kirchengemeinden treten "Initiative Regenbogen" bei
- 15. Juli 2016, 14:55h 2 Min.

16 Kirchengemeinden wollen endlich die Diskriminierung von homosexuellen Christen in Württemberg beenden
Aus dem Bündnis Kirche und Homosexualität (BKH) heraus hat sich die "Initiative Regenbogen" gegründet, die sich für Lesben und Schwule in der evangelischen Landeskirche Württemberg einsetzt. Der Initiative sind bislang 16 Kirchengemeinden zwischen Heilbronn und Tuttlingen beigetreten.
Am vergangenen Wochenende haben die Initiatoren dem Landesbischof Frank Otfried July und Synodenpräsidentin Inge Schneider eine Erklärung übergeben, in der es heißt: "Wir sind offen für Lesben und Schwule in unserer Gemeinde, für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, für Pfarrerinnen und Pfarrer, die mit ihrer Partnerin/ihrem Partner im Pfarrhaus leben wollen."
Die Landeskirche Württemberg gehört bei der Anerkennung von Schwulen und Lesben zu den Schlusslichtern in Deutschland: Segnungen von schwulen und lesbischen Paaren sind höchstens heimlich im privaten Rahmen erlaubt, nicht aber öffentlich in einem Gottesdienst. Nur die sächsische Landeskirche ist ähnlich restriktiv. Lesbische Pfarrerinnen oder schwule Pfarrer dürfen außerdem nicht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zusammenleben. Wer es dennoch tut, verliert seinen Job und muss beispielsweise nach Hessen umziehen, wo die Landeskirche mit Homosexuellen weniger Probleme hat (queer.de berichtete).
Aus Gemeinden gab es aber zuletzt immer wieder Druck: So wurde etwa bekannt, dass ein Pfarrer in der Stadtkirche Böblingen vergangenen Monat ein lesbisches Paar trotz Verbots öffentlich gesegnet hat (queer.de berichtete). Die Stadtkirche ist jetzt eines der Mitglieder der "Initiative Regenbogen".
"Auch wenn die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensformen inzwischen in vielen Kirchengemeinden selbstverständlich ist, bleibt z.B. für Lesben und Schwule, die sich in der Gemeinde engagieren oder kirchlich heiraten bzw. sich segnen lassen wollen, immer noch eine Unsicherheit", kritisierte Kirchengemeinderätin Judith Quack, die sich in der Initiative engagiert. "Das ist für die Paare und ihre Familien entwürdigend – und es spiegelt nicht mehr den Diskussionsstand in unseren Gemeinden wieder." (dk)

Links zum Thema:
» Website Bündnis Kirche und Homosexualität
Na, in Sachsen ist der Braunstich auch in Kirchenkreisen doch noch bei weitem deutlicher, bis hin zu AFD und Pegida.
www.youtube.com/watch?v=P3YWdwzcs6g
www.bekenntnisinitiative.de/gespraechsprozess/theologie-und-
homosexualitaet.html