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- 11. April 2005 1 Min.
Koblenz Die ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) erwartet vom künftigen Papst weitgehende Reformen in Bezug auf die kirchliche Sexualmoral und ökumenische Mahlfeiern, so eine Pressemitteilung der Gruppe. Der neue "Pontifex maximus" - der große Brückenbauer - solle auch die Brücke "zum anderen Ufer" schlagen. Unter dem Pontifikat Johannes Paul II. sei die "gute Gabe Gottes" Sexualität verurteilt worden, sofern sie "nicht offen für die Fortpflanzung" gewesen sei. Lesben und Schwule, die ihre Sexualität verantwortungsvoll leben, seien für Johannes Paul II. eine Bedrohung des christlichen Abendlandes gewesen. Vom Vatikan erwarte man nun eine "ehrliche Kenntnisnahme der humanwissenschaftlichen Forschung der letzten hundert Jahre und der Konsequenzen, die zahlreiche katholische Theologen daraus gezogen haben", so die HuK. "Für eine offene und glaubwürdige Kirche erwartet die HuK eine vorurteilsfreie und ergebnisoffene Diskussion der kirchlichen Sexualmoral unter Beteiligung auch der kirchlichen Basis." Auch in Hinblick auf Aids sei ein Umdenken angebracht: "Das Verbot des Kondomgebrauchs begünstigte in afrikanischen und osteuropäischen Ländern die Verbreitung von Aids. Auch hier muss von dem kommenden Papst ein neuer Akzent gesetzt werden, um eine wirksame Prävention gegen das HI-Virus moralisch zu unterstützen", forderten HuK-Vorstand Thomas Wunsch und Pressesprecher Dr. Reinhold Weicker. (nb/pm)










