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Gemeinsam sprachen sich die Unterzeichner auch für LGBT-Angestellte in den Kirchen und Verbänden aus. Die römisch-katholische Kirche ist nicht dabei

  • 21. Juli 2016, 19:34h 14 2 Min.

In dem gemeinsam formulierten Dokument sprechen sich Kirchen- und Humanistenvertreter gegen die Ausgrenzung von LGBT aus.

In Berlin haben am Donnerstag anlässlich des CSD am Wochenende mehrere Vertreter von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften die gemeinsame "Schöneberger Erklärung für Vielfalt und Respekt" unterzeichnet.

Zuvor hatten die Vertreter auf Initiative des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg im Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg einen Runden Tisch zu den Themen Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit abgehalten. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD).

Es nahmen Vertreter der Alt-Katholischen Kirche Berlin, der baptisten.schöneberg, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg, des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus, des Liberal-Islamischen Bundes sowie des zur evangelischen Kirche gehörenden Rogate-Klosters Sankt Michael teil. Ebenso beteiligte sich Imam Ludovic-Mohamed Zahed aus Frankreich an dem vertraulichen Austausch. (cw/pm)

Das Dokument im Wortlaut:


Schöneberger Erklärung für Vielfalt und Respekt

Die am Runden Tisch beteiligten Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind sich darin einig, dass niemand aufgrund seiner sexuellen oder geschlechtlichen Identität benachteiligt und diskriminiert werden darf. Homosexualität und Trans­geschlechtlich­keit sind weder sündhaft noch krankhaft. Wir begrüßen die Vielfalt des Lebens. Keine Weltanschauungs- und Religionsfreiheit kann es rechtfertigen, dass Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender Rechte abgesprochen werden. Und dennoch findet diese Instrumentalisierung weltweit statt, so auch in Deutschland und dessen Bundeshauptstadt Berlin.

Es kann nicht dem Selbstverständnis von Gläubigen und Mitgliedern von Weltanschauungsgemeinschaften entsprechen, sich über die Abgrenzung zu und die Ausgrenzung von homo­sexuellen und trans­geschlechtlichen Menschen zu definieren. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jeder Mensch hat das Recht auf sexuelle Selbst­bestimmung und Partnerschaft. Kein Mensch darf dazu genötigt werden, sich zwischen seinem Glauben oder seiner Weltanschauung und seiner sexuellen oder geschlechtlichen Identität entscheiden zu müssen.

Wir appellieren gemeinsam in unserer Vielfalt und Unterschiedlichkeit an alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, sich für nicht-heterosexuelle Menschen zu öffnen und sie gleichberechtigt in allen Bereichen des religiösen und weltanschaulichen Lebens teilhaben zu lassen. Auch als Arbeitgeber sind die jeweiligen Gemeinschaften und die ihnen zugehörigen Einrichtungen aufgerufen, Angestellte ohne jede Vorbehalte oder Auflagen hinsichtlich ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität gleichwertig zu behandeln und zu beschäftigen. Mit gleicher Offenheit ist auch Ehrenamtlichen zu begegnen.

-w-

#1 NiedergemeiertAnonym
  • 21.07.2016, 22:20h
  • Bürgerrecht steht vor religiösem Dogma - logisch.
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#2 LarsAnonym
  • 22.07.2016, 03:35h
  • "Kein Mensch darf dazu genötigt werden, sich zwischen seinem Glauben oder seiner Weltanschauung und seiner sexuellen oder geschlechtlichen Identität entscheiden zu müssen."

    Eine ehrenwerte Erklärung. Danke. Ihr Wort in Gottes Ohr.
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#3 markusbln11Anonym
  • 22.07.2016, 08:19h

  • Die erklärung sollte jetzt noch mehr ansporn für die evangelischen landeskirchen von württemberg und sachsen sein, lgbt als vollwertige gemeindemitglieder mit allen rechten und pflichten anzuerkennen.

    Ausserdem würde ich erwarten, dass sich doch auch muslimische verbände und gemeinden hier anschliessen. Es gab ein lgbt fastenbrechen in neu-köln. Damit dürfte sich der support für die erklärung dort quasi von selbst ergeben, muss aber auch öffentlich zum ausdruck gebracht werden.

    Das wäre auch ein zeichen gegen die islamophoben aktionen der AfD in berlin.
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