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Europaweite Umfrage "Generation What?"

Jugendstudie: 19 Prozent äußern Interesse an Homo-Sex


Viele Jungs würden gerne mal gleich­geschlechtliche Abenteuer wagen – aber noch weit mehr Mädels. (Bild: Helix Studios)

  • 25. Juli 2016, 12:11h 8 3 Min.

Einer von fünf jungen Menschen in Europa würde gerne mal gleichgeschlechtlichen Sex ausprobieren. Es gibt allerdings große Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Neue Ergebnisse der europaweiten Umfrage "Generation What?": In der in 32 europäischen Ländern durchgeführten Online-Jugendumfrage, die in Deutschland vom Bayerischen Rundfunk zusammen mit dem SWR und dem ZDF umgesetzt wird, gaben bislang 19 Prozent der 18- bis 34-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass sie gleichgeschlechtlichen Sex noch nicht gehabt hätten, aber gerne mal ausprobieren würden.

Auffällig ist dabei der riesige Unterschied der Geschlechter: Während nur zehn Prozent der männlichen Teilnehmer neugierig auf schwule Erfahrungen sind, hätte mehr als jede vierte junge Frau (26 Prozent) Interesse an gleichgeschlechtlichem Sex. In Deutschland ist dieser Trend mit elf Prozent bei den männlichen und 29 Prozent bei den weiblichen Teilnehmern sogar noch etwas ausgeprägter.

Zudem gaben insgesamt 14 Prozent aller Teilnehmenden an, schon einmal gleichgeschlechtlichen Sex ausprobiert zu haben. Rund zwei Drittel von ihnen kreuzten dabei "Das ist genau mein Ding" an, ein Drittel sagte: "Das ist nichts für mich". Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist bei dieser Frage geringer.



Die Umfrage läuft seit 11. April und gilt als größte jemals aufgelegte europaweite Studie zur Lebenswelt junger Menschen. Bisher haben sich mehr als 770.000 Menschen aus 32 Ländern Europas an der Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse können live unter generation-what.de eingesehen werden.

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Treue steht hoch im Kurs

Im Schutze der Anonymität geben die jungen Europäer dabei auch viele pikante Details ihres Liebeslebens preis. In Beziehungsfragen sind die meisten zwar eher konservativ eingestellt: 74 Prozent halten Treue in einer Beziehung für unverzichtbar und für 58 Prozent ist es undenkbar, eine Beziehung ohne Liebe zu haben.

Die Ergebnisse zeigen aber auch große Experimentierfreude: So scheint Sex mit mehr als einer Person für viele junge Menschen eine reizvolle Vorstellung zu sein. Europaweit würden 39 Prozent der bisherigen Teilnehmer gerne entsprechend experimentieren, zwölf Prozent geben an, solche Erfahrungen bereits gesammelt zu haben. In Deutschland ist dieser Trend noch deutlicher: 45 Prozent der befragten jungen Deutschen sind neugierig gegenüber Sex mit mehr als einer Person, 42 Prozent lehnen ihn ab. Partnertausch ist dagegen sowohl für die große Mehrheit der deutschen (83 Prozent) als auch der europäischen Jugendlichen (82 Prozent) nicht denkbar.

Sex-Spielzeug gerade in Deutschland populär

Das Thema Sextoys begeistert in Europa insbesondere den deutschen Nachwuchs: In kaum einem anderen Land geben so viele junge Menschen an, positive Erfahrungen mit Sexspielzeug gesammelt zu haben (37 Prozent). In den meisten anderen Ländern Europas überwiegt dagegen die Skepsis. Dort ist die meistgegebene Antwort auf die Frage nach Sexspielzeug "Nein, das interessiert mich nicht". Eine Ausnahme bilden die Spanier. Dort sind 35 Prozent der bisherigen Teilnehmer neugierig und würden sexuelle Hilfsmittel gerne einmal ausprobieren, 34 Prozent schwören darauf. Interessant ist bei dieser Frage auch der Geschlechterunterschied. Frauen scheinen beim Thema Sexspielzeug deutlich aufgeschlossener als Männer.

Die Ergebnisse können sich noch ändern, denn junge Menschen können bis November an der Umfrage teilnehmen. Sie umfasst 149 Fragen von Politik über Religion bis hin zu Sexualität und Lebensglück. Das Ziel: Die 18- bis 34-jährigen Europäer sollen die Chance erhalten, selbst ein Bild ihrer Generation zu zeichnen. Koordiniert wird "Generation What?" von der Europäischen Rundfunkunion (EBU). (pm/cw)

#1 unfreier jugendAnonym
  • 25.07.2016, 20:21h
  • schon klar. und mit der immer aggressiveren heterosexistischen dauerindokrination und -beschallung, insbesondere dauerobjektifizierung schon von mädchen und sowieso frauen, durch die konzerne, die die gesellschaft regieren, hat dieser frappierende unterschied zwischen "jungs" und "mädels" *natürlich* überhaupt nichts zu tun. wie wär's eigentlich mal mit einem kritischen "queeren" blick auf die gesellschaftlichen verhältnisse?
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#2 Homonklin44
  • 25.07.2016, 22:56hTauroa Point
  • Das klingt doch nach eigentlich ziemlich viel, wenn man die Anzahl der bisherigen Teilnehmer*innen bedenkt. Da kann man positiv überrascht sein.

    Die stark herunter geschraubten Annahmen der ganzen Vielfalts-Leugner und Natur-Gegner,die häufig auf Nullkomma- bis vielleicht 4 % LGBTIQ-Menschen auf eine ganze Bevölkerung schließen, sehen da doch recht lächerlich aus. Und das sind nur die Jugendlichen. Wenn's in jeder Generation an die 19, 20 % ausmacht, sind das eine ganze Menge Leute auf Europa verteilt. Ein Anteil der Menschheit, den man nicht mehr wegrelativieren kann!

    Gerade unsere superbesorgten Eltern und Unterrichts-Beschneiderlein dürften hier doch gerne genau hinsehen, und erkennen, dass ihre Spinnerei über eine von fremd her gesteuerte "Sexualisierung" oder Umbiegung der Jugendlichen absoluter Hühnermist ist.

    Die (auch sexuellen) Interessen erwachsen mit der Bildung der Persönlichkeit, des Gefühlslebens, und je nachdem, wie der Mensch vernaturiert ist, wachsen auch seine Empfindungen jenen zu, die interessant wirken.
    Es wird nichts nützen, sowas auf konservativ oder gar 'christoform' abwürgen zu wollen. Dafür gibt es höchstens den Stinkefinger aus der Richtung der jungen Leute.
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#3 Besorgte ElternAnonym
  • 25.07.2016, 23:41h
  • Antwort auf #2 von Homonklin44
  • können feiern! Männliche Jugendliche empfinden immer weniger Freiheit zur Entdeckung ihrer Homosexualität! Das schafft die pseudo-"liberale" und "tolerante" bürgerliche Gesellschaft also immer besser.

    Genauer: historischer Tiefststand!
    Siehe die, im Gegensatz zur obigen Befragung (die aber auch den grotesken Unterschied zwischen jungen Männern und Frauen in Folge des allgegenwärtigen Heterosexismus zeigt), repräsentative BzgA-Vergleichsbefragung "Jugendsexualität 2015".
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