Württemberg und Sachsen sind die einzigen evangelischen Landeskirchen in Deutschland, die bislang nicht einmal die kirchliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paaren erlauben
Mit einer Unterschriftensammlung im Internet soll der Druck auf die Evangelische Landeskirche Württemberg erhöht werden, die Trauung von lesbischen und schwulen Paaren zu ermöglichen.
"Es ist an der Zeit, dass sich homosexuelle genau wie heterosexuelle Paare öffentlich vor dem Traualtar das Ja-Wort geben und um Gottes Segen bitten können. Mit Glockengeläut und allem, was dazu gehört", heißt es in der Onlinepetition auf change.org. Bislang haben über 6.500 Menschen die Initiative von Markus Schneider, einem 39-jährigen schwulen Mann aus Württemberg, unterstützt.
Die Landeskirche Württemberg gehört bei der Gleichstellung zu den Schlusslichtern in Deutschland: Segnungen von homosexuellen Paaren sind höchstens heimlich im privaten Rahmen erlaubt, nicht aber öffentlich in einem Gottesdienst. Nur die sächsische Landeskirche ist ähnlich restriktiv. Lesbische Pfarrerinnen oder schwule Pfarrer dürfen außerdem nicht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zusammenleben.
Aus Gemeinden kommt jedoch zunehmend Druck, die Diskriminierung zu beenden. So wurde etwa bekannt, dass ein Pfarrer in der Stadtkirche Böblingen im Juni ein lesbisches Paar trotz Verbots öffentlich gesegnet hat (queer.de berichtete). Darüber hinaus wurde in diesem Monat die "Initiative Regenbogen" gegründet, die sich für Lesben und Schwule in der Evangelischen Landeskirche Württemberg einsetzt (queer.de berichtete). (cw)