Deko auf einem deutschen Standesamt (Bild: flickr / Kitty Schweizer / by 2.0)
Am 31. Dezember 2015 lebten im Bundesland Thüringen 1.397 Menschen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft – bei einer Gesamteinwohnerzahl von 2.170.714 sind dies 0,064 Prozent der Bevölkerung.
Nach den am Mittwoch veröffentlichen Zahlen des Thüringer Landesamts für Statistik (PDF) handelt es sich um eine deutliche Zunahme. Am 31. Dezember 2011, als die Sonderfamilienform für Lesben und Schwule das erste Mal statistisch erfasst wurde, waren in Thüringen 739 Männer und Frauen als verpartnert gemeldet. Das bedeutet einen Anstieg von 89 Prozent innerhalb von vier Jahren.
Der Anstieg liegt darin begründet, dass derzeit deutlich mehr Lebenspartnerschaften vor Thüringer Standesämtern begründet als gleichzeitig von Thüringer Gerichten wieder aufgehoben werden. Neu verpartnert haben sich im vergangenen Jahr 101 Paare. In 42 Fällen wurde die gleichgeschlechtliche Partnerschaft von Männern, in 59 Fällen von Frauen eingegangen.
Im Jahr 2014 wurden 121 Lebenspartnerschaften eingetragen, 43 von Männern und 78 von Frauen. Gleichzeitig wurden im Jahr 2015 von Thüringer Gerichten 14 und ein Jahr zuvor 15 Lebenspartnerschaften wieder aufgehoben.
In der vergangenen Woche hatte bereits Nordrhein-Westfalen statistische Daten zur "Homoehe" veröffentlicht (queer.de berichtete). Dort gingen im Jahr 2015 1.663 schwule und lesbische Paare zum Standesamt. Die Gesamtzahl der eingetragenen Lebenspartnerschaften in NRW liegt bei rund 22.000. (cw)
Immerhin. Aber wie in allen Ostdeutschen Ländern spielt wohl auch in Thüringen die Abwanderung eine große Rolle, denn welches schwule Paar möchte schon gern in einem Land leben in dem die Erwerbslosigkeit noch immer wesentlich höher als in den westlichen Bundeslãndern ist, zumal die Löhne und Gehãlter auch nach 26 Jahren weiter bis zu 30% niedriger sind?