Die drei G's in einer Werbung für einen texanischen Radiosender.
Die Fraktionschefin der Demokraten im Repräsentantenhaus glaubt zu wissen, warum gerade weiße Männer Donald Trump unterstützen: Schuld sind laut Nancy Pelosi die Themen "Waffen, Homosexuelle und Gott".
Das behauptete die kalifornische Politikerin am Mittwoch am Rande des demokratischen Parteitages im Gespräch mit der Journalistin Judy Woodruf vom Fernsehsender PBS.
Woodruf: Gerade ist Donald Trump viel erfolgreicher als Hillary Clinton unter weißen Männern, besonders unter denjenigen, die kein College besucht haben. Wie kann Clinton dem entgegenwirken?
Pelosi: Mit einer wirtschaftspolitischen Agenda, um Arbeitsplätze zu schaffen, besonders gutbezahlte Arbeitsplätze, um das durchschnittliche Einkommen zu erhöhen. […] [Bei vorhergehenden Wahlen] haben Weiße ohne College-Bildung schon oft die Republikaner gewählt. Sie haben gegen ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen gestimmt, wegen Guns, Gays and God. Also den drei G's. Gott bedeutet das Recht der Frauen, sich für eine Abtreibung zu entscheiden. Dieser Trend nimmt aber ab. Manche dieser Leute würden sowieso nie die Demokraten wählen.
Weiter erklärte Pelosi, sie glaube, einige dieser Wähler überzeugen und die Wahl mit einer hohen Wahlbeteiligung gewinnen zu können.
Laut einer aktuellen Umfrage würden derzeit 60 Prozent der weißen Männer Trump wählen, Clinton erhielte nur 26 Prozent. Unter weißen Männern ohne College- oder Universitätsabschluss steigt der Vorsprung auf 76 zu 14 Prozentpunkten. Dagegen ist Clinton besonders erfolgreich unter Frauen, Gebildeten und ethnischen Minderheiten.
Wegen zwei dieser G's hat auch die katholische Kirche immer wieder Probleme mit der demokratischen Partei – obwohl US-Katholiken in der Regel bei jeder Wahl überdurchschnittlich für die Demokraten stimmen und sich in Umfragen auch mit überwältigender Mehrheit für die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben aussprachen.
Dennoch macht die katholische Kirche der USA bereits Wahlkampf für Trump: So kritisierte Thomas J. Tobin, der Bischof von Providence im US-Bundesstaat Rhode Island, am Wochenende auf seiner Facebook-Seite, dass der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Kaine nicht katholisch genug ist:
Vizekandidat Tim Kaine ein Katholik?
Der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Kaine wurde [in den Medien] als römisch-katholisch identifiziert. Es wird auch berichtet, dass er öffentlich das Recht auf Abtreibung, die gleichgeschlechtliche Ehe, homosexuelle Adoptionen und die Ordinierung von Priesterinnen befürwortet. All diese Positionen widersprechen ganz deutlich den bewährten katholischen Lehren; all diese Punkte wurden auch von Papst Franziskus abgelehnt.
Senator Kaine sagte: "Mein Glauben ist zentral in allem, was ich tue." Scheinbar – und unglücklicherweise – ist aber sein Glauben nicht zentral in seinem öffentlichen politischen Leben.

"Dennoch macht die katholische Kirche der USA bereits Wahlkampf für Trump"
Die katholische Kirche kann niemals Demokratie und die Trennung von Staat und Kirche akzeptieren. Die müssen sich zwanghaft in Politik einmischen und sind besessen davon, eine Kirchendiktatur wie im Mittelalter zu errichten.