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"Gegen alle Art von Diskriminierungen"
Türkische Gemeinde auch beim Hamburg Pride dabei

Die Türkische Gemeinde vertritt in Deutschland lebende Türken und Deutsche mit türkischem Hintergrund (Bild: Wiki Commons / Rainer Zenz / CC-BY-SA-3.0)
- 31. Juli 2016, 16:02h 2 Min.
Nach der Premiere beim CSD Stuttgart will nun auch die Türkische Gemeinde Hamburg am 6. August für LGBT-Rechte demonstrieren.
Starkes Kontrastprogramm zur Pro-Erdogan-Demo in Köln: Nach der Beteiligung des Landesverbands Baden-Württemberg beim CSD Stuttgart am Samstag will am kommenden Wochenende auch die Türkischen Gemeinde Hamburg für LGBT-Rechte marschieren. Die Beteiligung am Hamburg Pride gab der Vorstand am 30. Juli in einer Pressemitteilung (PDF) bekannt.
"Das Eintreten für gleiche Rechte von Minderheiten ist uns ein Anliegen. Dazu gehören auch die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender", erklärte darin die Vorsitzende von Hamburgs Türkischer Gemeinde Nebahat Güçlü. "Uns ist bewusst, dass wir als Vorstand damit in unserer Gemeinde einen wichtigen aber auch provokativen Schritt machen, der auch negative Reaktionen auslösen könnte. Trotzdem halten wir es für wichtig und richtig, sich aller Art von Diskriminierungen in unserer Gesellschaft entgegenzustellen und stellen uns auch der Diskussion innerhalb unserer Organisation."
CSD-Verein heißt Türkische Gemeinde willkommen
Die CSD-Teilnahme der Türkischen Gemeinde sei ein "mutiger und wichtiger Schritt in die richtige Richtung", begrüßte der Hamburg Pride e.V. die Ankündigung am Sonntag. "Mit unserem diesjährigen CSD-Motto 'Normal ist, wer Menschen achtet' schauen wir ganz bewusst über den Tellerrand unserer eigenen Community hinaus", erklärte CSD-Vorstand Stefan Mielchen in einer Pressemitteilung. "Denn eine unserer größten gesellschaftlichen Herausforderungen aktuell ist es, das Zusammenleben in unserer Gesellschaft so zu verhandeln und zu gestalten, dass es keine Rolle spielt, woher jemand kommt oder wen jemand liebt. Das geht nur miteinander, und deshalb freuen wir uns über Solidarität, die wir auch gerne zurückgeben."
Beim CSD Stuttgart versammelten sich Mitglieder der Türkischen Gemeinde Baden-Württemberg am Samstag hinter einem Banner mit dem Aufdruck "Andrej ist anders und Selma liebt Sandra" – es handelt sich dabei um den Namen des 2015 von ihr gestarteten Projekts "Kultursensible sexuelle Orientierung" (queer.de berichtete).
Bereits im Jahr 2013 hatte sich die Türkische Gemeinde in Deutschland für eine "volle Gleichstellung von Schwulen und Lesben" ausgesprochen (queer.de berichtete). In Schleswig-Holstein ist der dortige Landesverband Mitglied im Bündnis gegen Homophobie (queer.de berichtete).
Die Hamburger CSD-Demonstration führt am 6. August ab 12 Uhr von der Langen Reihe durch die Innenstadt. Das CSD-Straßenfest findet vom 5. bis 7. August 2016 am Jungfernstieg und Ballindamm statt. (cw)














