Ein Ausschnitt aus dem neuen IS-Video. Bilder, die die Hinrichtungen selbst zeigen und zur Propaganda und Kämpfer-Anwerbung dienen, zeigt queer.de bewusst nicht.
Die Terrororganisation will im Irak einen Mann wegen Homosexualität hingerichtet haben. Zugleich verschärft sie ihre Propaganda gegen "Sodomiten".
Von Norbert Blech
In der irakischen Millionenstadt Mossul will der "Islamische Staat" wieder einen Mann wegen angeblicher homosexueller Handlungen sowie einem "Verderben der Gedanken" getötet haben.
Ein in den Netzwerken der Terrororganisation veröffentlichtes Video zeigt, wie ein Kämpfer vor einem vor allem aus Kindern und Jugendlichen bestehenden (Zwangs?-)Publikum das Urteil verliest und die Zuhörer davor warnt, selbst homosexuelle Akte zu begehen, die im vom IS ausgerufenen "Kalifat" verboten seien. Dann wird ein Mann mit verbundenen Augen von einem mehrstockigen Gebäude geworfen.
Es ist unklar, wann die Aufnahmen entstanden sind. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass IS-Kämpfer nach und nach aus der letzten kontrollierten Großstadt im Irak flüchteten – eine Großoffensive der irakischen Armee und ihrer Verbündeten könnte in den nächsten Wochen starten.
Der "Islamische Staat" hatte in den letzten Jahren in den besetzten Gebieten Syriens und des Iraks dutzende Männer aufgrund unterstellter homosexueller Handlungen öffentlich hingerichtet, die meisten durch einen Wurf vom Dach oder durch Steinigung. Insgesamt soll der IS in Syrien und im Irak tausende Menschen ermordet haben. In seinem "Strafrecht" sieht er die Todesstrafe neben Homosexualität unter anderem auch für Ehebruch, den Abfall vom islamischen Glauben und das Spionieren für den Gegner vor (queer.de berichtete).
IS-Hetzschrift könnte Gewalt gegen Homosexuelle antreiben
Die aktuelle Ausgabe des IS-Magazins sorgte für Spott, da sie – u.a. neben Bildern wegen angeblicher Homosexualität Gesteinigter – einen Terroristen zeigt, der liebevoll ein Kätzchen im Arm hält. An der Gefährlichkeit des Propaganda-Hefts besteht kein Zweifel
In den letzten Monaten waren die Meldungen über die Hinrichtungen mutmaßlicher Homosexueller durch den "Islamischen Staat" allerdings seltener geworden. Die vor wenigen Tagen erschienene neue Ausgabe des englischsprachigen Hochglanzmagazins der Terrororganisation, "Dabiq", geht dafür auf mehreren Seiten ausgiebig auf den Kampf gegen Homosexuelle ein (andere Passagen betreffen die Anschläge in Deutschland oder den verstärkten Kampf gegen die katholische Kirche).
Der IS zitiert zur Rechtfertigung seiner Taten eine Allah zugeschriebene Stelle im Koran zur Steinigung Homosexueller, die auf die alttestamentarische Geschichte über Lot und Sodom und Gomorrha Bezug nimmt, sowie die Levitikus-Todesstrafen-Passage direkt aus dem Alten Testament. Zugleich wird der Papst kritisiert, der sich gar bei Homosexuellen entschuldige, statt die Kirchendoktrin zu vertreten, dass sie unmoralisch handelten.
Der Anschlag auf das "Pulse" habe auf "Sodomiten" gezielt, zugleich aber auch allgemein gegen westliche Ungläubige und "Kreuzzügler", die Muslime und den Islam bekriegten, sowie gegen Staaten, die sich von der Religion lösten und im Rahmen eines säkulären, "pervertierten" Liberalismus etwa "'Homosexuellenrechte' tolerieren und gar unterstützen". Wer diese "dreckigen Sünden und Verbrechen", darunter auch Drogen oder Glücksspiel, kritisiere, werde gar lächerlich gemacht, beklagt der IS.
Diese Zitate stammen aus einem Artikel mit der Überschrift "Warum wir euch hassen", der sich wie der Rest des Magazins vor allem an einzelne Muslime weltweit richtet, die vielleicht keinen direkten Anschluss an den IS haben, sich aber über das Internet radikalisieren lassen könnten. So wie es im Fall des "Pulse"-Attentäters gewesen sein könnte, der in dem Magazin als "Bruder" und "Gotteskämpfer" gefeiert wird.
An diesen Wichsern kann mal sehen, wohin schwuler Selbsthass so führen kann.
Nicht verarbeitete Beschneidungstraumata und nicht genug Rückgrat, zu sich selbst zu stehen sondern einer menschenfeindlichen Religionsideologie nachlaufen.
Was wird das für eine Enttäuschung im Paradies - 70 Jungfrauen und immer noch schwul.