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Aktionsprogramm gegen Homo- und Transphobie
Sachsen-Anhalt: Aufklärung über sexuelle Vielfalt in der Kita

Der Kita-Koffer kommt 2017 auch nach Sachsen-Anhalt: In Rheinland-Pfalz ist die Materialiensammlung ein großer Erfolg (Bild: MFFJIV Rheinland-Pfalz)
- 19. August 2016, 06:26h 2 Min.
Das Ministerium für Justiz und Gleichstellung hat in einem ersten Schritt 2.000 Broschüren zur Berücksichtigung von LGBT an Kitas und Grundschulen verteilt – die AfD pöbelt.
An Kindertagesstätten und Grundschulen in Sachsen-Anhalt soll ab sofort altersgerecht über sexuelle und geschlechtliche Viefalt aufgeklärt werden. Nach einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" verteilte das Ministerium für Justiz und Gleichstellung in den Einrichtungen des Landes 2.000 Broschüren mit entsprechenden Empfehlungen. Darin werden Erziehern und Lehrern u.a. Kinderbücher vorgeschlagen, auf die sie in ihrer pädagogischen Arbeit zurückgreifen können.
Die Maßnahme ist Teil des "Aktionsprogramms für die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Transsexuellen und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTTI) in Sachsen-Anhalt" (PDF), das der Landtag bereits in der vergangenen Legislaturperiode beschlossen hatte (queer.de berichtete). Der Plan soll nicht nur beim Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sensibilisieren: "Wir wollen gegen Gewalt und Diskriminierungen eintreten und Anliegen dieser Personengruppen als Querschnittsthemen etablieren", erklärte Justizministerin Anne-Marie Keding (CDU).
Der Einsatz der Materialien ist nicht verpflichtend
Im kommenden Jahr sollen Kitas in Sachsen-Anhalt nach dem Vorbild von Berlin und Rheinland-Pfalz auch einen sogenannten Kita-Koffer nutzen können, der Bücher und Lehrmaterialien zum Thema enthalten soll. Dagegen hatte sich die CDU im vergangenen Jahr noch heftig gewehrt (queer.de berichtete). Als Kompromiss setzte die Union durch, dass der Einsatz der Materialien nicht verpflichtend ist. "Wir wollen den Kitas ein Angebot machen", zitierte die "Mitteldeutsche Zeitung" eine Sprecherin des Ministeriums. So könne das Personal anhand der in der Broschüre vorgeschlagenen Bücher "bei Bedarf" mit Kindern über das Thema ins Gespräch kommen.
Während die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linken, Eva von Angern deshalb von einem "sehr, sehr mageren" Start des Aktionsprogramms sprach, verdammte die AfD die Maßnahmen als "überflüssig" und "Steuerverschwendung". "Erziehung ist zunächst einmal Sache der Eltern", erklärte der AfD-Abgeordnete Jens Diederichs. Es sei nichts dagegen einzuwenden, im Kindergarten Zahlen, Buchstaben oder Sozialverhalten zu erlernen, "aber bei Sexualerziehung hört der Spaß auf, da hat der Staat sich rauszuhalten".
In Sachsen-Anhalt regiert seit der Landtagswahl im März eine Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen. (cw)















Kaum ist das Programm gestartet, meldet sich die AfD mit ihrer "Kernkompetenz" zu Wort. Mit dumpfer, vorvorgestriger Pöbelei.
Bleibt zu hoffen, daß die sich mit ihrem verdummenden Geschwätz selber ins Aus kegeln. Back to the 50er...,
altbackene Rollenverteilung,
wer will das schon? Sollte jedem klar sein, der in der Gegenwart lebt und denken kann.