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Die aufblasbare rosa Kirche war das Highlight beim CSD-Straßenfest am 14. Juli in Leipzig (Bild: flickr / De Havilland / by 2.0)

  • 23. August 2016, 06:19h 148 2 Min.

Einen Monat nach dem Straßenfest wehren sich die Veranstalter gegen den Vorwurf, die christliche Religion zu diffamieren.

Sie war schon von weitem zu sehen, die aufblasbare rosa Kirche beim Straßenfest zum CSD Leipzig am 16. Juli, und teilweise bildeten sich am Eingang lange Schlangen. Denn innendrin konnte man sich symbolisch trauen zu lassen – von der geheiligten Schwester Farfalle Ute E. Gabelmann von der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters (queer.de berichtete).

Doch schon beim CSD gab es Kritik von Teilnehmern, die Pastafari-Trauungen seien eine reine Spaßaktion und würden insbesondere die christliche Religion diffamieren. Nun, über einen Monat nach dem Straßenfest, hat der CSD-Verein diese Vorwürfe in einer Stellungnahme auf seiner Homepage "entschieden" zurückgewiesen.

"Es gibt eine Sehnsucht, bedingungslos willkommen zu sein"

"Wir freuen uns, dass so viele Menschen an der Aktion teilgenommen und sogar vor der rosa Kirche angestanden haben", heißt es in dem Statement der Veranstalter. "Der große Zuspruch bestätigt, es gibt eine Sehnsucht, bedingungslos willkommen zu sein."

Natürlich sei die Aktion "auch mit einem leichten Augenzwinkern verbunden" gewesen, dennoch sei die Kernbotschaft der symbolischen Trauungen von Beginn an klar gewesen: "Ein großer Teil der LGBTI* Community ist religiös. Wir wollten mit dieser Protestaktion ein generelles Statement setzen, dass in keiner Religion die Liebe ihrer gleichgeschlechtlichen Anhänger*innen so gleichwertig behandelt wird wie die heteronormative Ehe."

Der CSD habe nicht die Absicht, Religionen zu diffamieren, heißt es weiter in der Stellungnahme. "Aber wir treten ihnen kritisch gegenüber und legen den Finger in die Wunde. Und das ist auch in Anbetracht der Geschichte der CSD-Bewegung wichtig."

Der CSD-Verein habe mit den symbolischen Traungen in der aufblasbaren rosa Kirche sein Ziel erreicht und einen Diskurs angestoßen, zieht er trotz der Kritik eine positive Bilanz. Die Stellungnahme endet mit einem Appell: "Abschließend möchten wir alle religiösen LGBTI* dazu ermutigen, Diskriminierungen in ihrer Religionsgemeinschaft nicht stumm hinzunehmen. Ergreift das Wort, sprecht mit den Vertreter*innen der Religionen, stellt althergebrachte, vielleicht konservative Auffassungen und Auslegungen in Frage."

Der CSD Leipzig stand in diesem Jahr unter dem besonderen Fokus des Umgangs der Religionen mit sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten (queer.de berichtete). Die Pfarrerin und Vorsitzende des Kirchenvorstands der Leipziger Thomaskirche, Britta Taddiken, war erstmals offizielle CSD-Botschafterin (queer.de berichtete). (cw)

#1 OrthogonalfrontAnonym
  • 23.08.2016, 08:01h

  • Und ich dachte nur Moslems wären so religiös überempfindlich. Reißt euch mal zusammen Christen und vor allem, ändert endlich was!
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#2 MarcAnonym
  • 23.08.2016, 08:11h

  • Das war ein ausgesprochen gelungenes Zeichen des CSD Leipzig!

    Warum wird von den Kirchen und ihren Anhängern eigentlich erwartet, dass wir die zahllosen Diffamierungen ihrerseits entweder klaglos hinnehmen oder alternativ nur mit maßloser Anbiederung bis hin zur völligen Religiotisierung der CSDs beantworten?
    Ausgesprochen viele LSBTQ sind areligiös, nicht zuletzt aufgrund des Verhaltens aller möglichen Vereinigungen, die sich in unterschiedlichsten Riten auf irgendwelche Gottheiten berufen.

    Die Absurdität solcher Riten herauszustellen und die Frage nach dem Nutzen verselbständigter Riten zu fragen, wenn die gleichzeitig Menschen ausgrenzen, kränken und verfolgen, ist das große Verdienst der parodistischen Lehre vom fliegenden Spaghettimonster. Dieser Religionskritik eine Bühne zu bieten und zugleich für Akzeptanz und Gleichberechtigung zu werben, ist der rosa Kirche in Leipzig hervorragend gelungen.

    Get used to it, ihr Gotteskrieger und ihr verzweifelten Betschwestern, die sich so sehr nach Papa Priesters Segen sehnen, dass sie dafür jede Demütigung hinnehmen und jedes Krümelchen Nicht-Verfolgung schon als Gleichberechtigung feiern: Nicht alle glauben an euren unsichtbaren Freund! Und heftige Religionskritik gehört unbedingt auf jeden CSD,mehr noch als jeder Gottesdienst mit "we shall overcome"-sing-along!
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#3 FascismWatchAnonym