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Ein Mann lockte die Online-Dater zu einer abgelegenen Bushaltestelle, an der sie bedroht wurden (Bild: flickr / LanguageTeaching / by 2.0)

  • 23. August 2016, 12:08h 8 2 Min.

Ein Dutzend schwule Männer erzählen, dass sie beim Online-Dating auf ein Fake-Profil hereingefallen und von Homo-Hassern angegriffen worden seien.

In Gütersloh treiben offenbar Schwulenhasser ihr Unwesen: Laut einem Bericht der "Neuen Westfälischen" haben sich mehrere Männer gemeldet, die beim Online-Dating zur Bushaltestelle Brockhäger Straße gelockt und teilweise tätlich angegriffen worden seien.

Vergangene Woche erzählte bereits ein 42-Jähriger, dass er auf ein Fake-Profil geantwortet und am vereinbarten Termin mit Eiern und sogar Steinen beworfen worden sei (queer.de berichtete). Zudem sagte er, mehrere Unbekannte hätten Beleidigungen wie "Da ist die schwule Sau!" und "Macht die Schwuchtel fertig" gerufen, was auf einen homophoben Hintergrund hindeutet.

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"Los, den machen wir fertig!"

Der Betroffene warnte Nutzer von "PlanetRomeo" vor der Masche, daraufhin hätten sich laut dem Zeitungsbericht ihm gegenüber elf weitere Männer gemeldet, denen Ähnliches in Gütersloh widerfahren sei. So berichtete ein 58-jähriger Bielefelder von seiner Ankunft am Treffpunkt: "Jemand rief ganz laut: 'Los, den machen wir fertig!' Ich bin dann zum Auto gelaufen, das ich in einer Seitenstraße geparkt hatte, und bin schleunigst abgehauen." Die Täter gehen offenbar schon länger gegen Schwule vor: Ein 37-jähriger Mann berichtete von einem ähnlichen Vorfall, der sich bereits vor einem Jahr zugetragen haben soll.

Die betroffenen Online-Dater hatten sich mit einem Mann verabredet, der laut seinem Profil Uwe heißt. Mehrere hatten demnach sogar mit ihm telefoniert. Laut dem Zeitungsbericht sind die Fotos und Namen von einem anderen Profil gestohlen worden.

Die Polizei kann bislang nicht ermitteln, da keiner der mutmaßlichen Opfer Anzeige erstattet hat – offenbar aus Angst, dass die Täter dann die Adresse des Opfers in Erfahrung bringen und sich rächen könnten. Eine Polizei-Sprecherin erklärte, es handle sich bei den geschilderten Fällen um Antragsdelikte. Von sich selbst aus könnten die Beamten erst aktiv werden, wenn eines der Opfer verletzt werden würde. (dk)

#1 FinnAnonym
  • 23.08.2016, 14:49h
  • Egal ob Großstädte und ehemalige Homo-Hochburgen wie Berlin oder die Provinz:

    Homophobe Gewalt ist massiv auf dem Vormarsch.

    Und daran ist auch die Politik Schuld, die weiterhin Gleichstellung verhindert, weiterhin nicht vor Diskriminieurung schützt, Bildungspläne verzögert, abschwächt, verhindert, etc.

    Wenn wir schon vom Staat diskriminiert werden, wie will man dann erwarten, dass die Gesellschaft uns als gleichwertig akzeptiert?!

    In vielen anderen Staaten hat man gesehen, dass die rechtliche Gleichstellung (inkl. Eheöffnung, Volladoption, Diskriminierungsschutz, etc.) die gesellschaftliche Akzeptanz massiv steigert.
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#2 tobias
  • 23.08.2016, 15:39hbremerhaven
  • Ganz ganz schlimm!
    ...die schleichen sich auch in schwule fb-grp. ein.
    Da sind dann auch die admins gefragt sowas zu unterbinden.
    Bei planet, läuft ja alles in privaten chats!
    Deshalb date ich auch nicht mehr beim ersten mal bei mir zuhaus, sondern neutral. In nem caffee oder so.
    Da wo viele menschen sind.
    Homohass nimmt drastisch zu! ...gab mal ein kleines"bergauf" ....das is lange wieder vorbei....
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#3 FinalmSposatoEhemaliges Profil
  • 23.08.2016, 15:51h

  • "Eine Polizei-Sprecherin erklärte, es handle sich bei den geschilderten Fällen um Antragsdelikte."

    Genau das ist das Problem. Wohl eine Mehrheit die sich zu anonymen Sex treffen, sind ungeoutet, viele auch verheiratet. Fliegen die auf, ist deren Ehe akut gefährdet, oftmals deren gesamte bürgerliche Existenz.

    Der Preis sich nicht zu outen ist extrem hoch. Wer ein Leben auf Lügen aufbaut hat keine ruhige Minute und kann sich nicht mal wehren wenn ihm einer beim anonymen Sex in einer dunklen Ecke eins über die Rübe zieht und ihn ausraubt.

    Eine Schande dass es noch so viele von uns gibt die ein falsches Leben führen und auch Folge der Schwarz-Roten Diskriminierungspolitik.
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