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- 18. April 2005 1 Min.
Krakau Der CSD-Marsch, der am 22. April in der Krakauer Innenstadt stattfinden sollte, ist von den Veranstaltern des Festivals "Kultur für Toleranz" kurzfristig abgesagt worden. Als Grund gaben sie den Tod des Papstes an. Krakau sei die Stadt in Polen, die am engsten mit Johannes Paul II. verbunden sei, erklärten die Festivalpräsidenten Ida Lukawska und Tomasz Szypula. Der Papst habe knapp 30 Jahre in Krakau gelebt und werde von den Einwohnern hoch verehrt. "Die Trauer bestimmt gegenwärtig das Klima in der Stadt. Wir befürchten, dass dies kein geeigneter Ort ist, um einen CSD-Marsch abzuhalten", so Lukawska und Szypula. Die übrigen Veranstaltungen des Festivals, darunter Filmvorführungen, Diskussionen und ein Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz, werden unverändert stattfinden. Im vergangenen Jahr war es in Krakau zu gewalttätigen Ausschreitungen beim CSD-Marsch gekommen. Die etwa 1.200 Teilnehmer waren von randalierenden Jugendlichen angegriffen worden. Nach den Übergriffen baten die Veranstalter Schwulen- und Lesbengruppen aus ganz Europa um Unterstützung. Zahlreiche Gruppen erklärten sich solidarisch und hatten für den diesjährigen CSD eigentlich ihr Kommen angekündigt. (mm)
Links zum Thema:
» Deutschsprachige Festival-Webseite
» Queer.de-Bericht von den Ausschreitungen 2004














