Jose Miguel C. Q. mit Pistole in einem seiner Videos. Eine seiner Gewaltandrohungen gegenüber LGBT erinnerte an das Pulse-Massaker vor wenigen Monaten (der Bildteil zeigt das Gedenken und stammt nicht aus dem Video)
Ein 36-Jähriger rief in sozialen Netzwerken zum Mord an Homosexuellen auf – und deutete in einem Video einen Schussangriff auf ein LGBT-Festival an.
Die spanische Nationalpolizei hat am Samstag in der nordwestlich von Barcelona gelegenen Stadt Mataró einen Mann festgenommen, der in sozialen Netzwerken mit einem Schussangriff auf Homosexuelle wie bei dem Anschlag auf den LGBT-Club Pulse in Florida gedroht hatte.
Jose Miguel C. Q. hatte in Einträgen auf Facebook und Twitter und in insgesamt 31 Youtube-Videos gegen Schwule und Lesben gehetzt und sie dabei unter anderem als "krank", "Aids-Patienten" und "Abweichung von der Natur" bezeichnet, die es auszulöschen gelte.
In einigen Videos zeigte der Mann Schussübungen – mit einer Waffe, die sich erst bei der Festnahme als Schreckschusspistole herausstellte. In einem der Filme forderte er dabei singend dazu auf, Schwule durch Kopfschuss zu töten und wie Tiere zu behandeln. In einem weiteren sprach er über das anstehende Circuit-Festival in Barcelona mit dem Hinweis, er habe noch einige Tage, um sich auf die Veranstaltung "vorzubereiten".
Die Polizei wertet das als Drohung gegen das LGBT-Festival, die sich auf den Schussangriff auf das Pulse in Orlando bezieht. Ein 29-Jähriger hatte dabei am 12. Juni nach eigenen Angaben aus islamistischer Motiviation heraus 49 Menschen erschossen und 53 weitere verletzt.
Soziale Netzwerke waren bereits aktiv geworden
Die Polizei hatte die Ermittlungen gegen Jose Miguel C. Q. nach etlichen Hinweisen aus der Bevölkerung und von LGBT-Organisationen aufgenommen. Sie konnte umfangreiches Beweismaterial sichern, obwohl Youtube und Twitter bereits begonnen hatten, die hasserfüllten Videos und Tweets des Mannes zu löschen.
Medienberichten zufolge ist der 36-Jährige wegen Körperverletzung vorbestraft und darf keine Waffen führen. Die Polizei ermittelt nun wegen eines Hassverbrechens; der Mann könnte wegen Anstachelung zum Hass und weiterer Delikte eine Gefängnisstrafe zwischen einem und vier Jahren sowie eine Geldstrafe erhalten.
Weitere Details der Ermittlungen wurden zunächst nicht bekannt. Die spanische "Beobachtungsstelle gegen Homophobie" bedankte sich bei der Polizei für den Einsatz; Handlungen wie diese seien äußerst schwerwiegend und ernst. (nb)
"Medienberichten zufolge ist der 36-Jährige wegen Körperverletzung vorbestraft und darf keine Waffen führen."
"...der Mann könnte wegen Anstachelung zum Hass und weiterer Delikte eine Gefängnisstrafe zwischen einem und vier Jahren sowie eine Geldstrafe erhalten."
Besteht keine Möglichkeit, diesen Irren länger als nur ein bis vier Jahre wegzusperren? Der darf nie wieder auf die Menschheit losgelassen werden!