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Der SVP-Politiker Thomas Fuchs zeigt sich entrüstet über den Übergriff (Bild: parlament.ch)

  • 5. September 2016, 15:23h 10 2 Min.

Bei einem Gay-Festival in der schweizerischen Hauptstadt wurde der bekannteste schwule SVP-Politiker mit einem Cocktail überschüttet – die führende LGBT-Organisation verurteilte den Übergriff.

Der schwule Politiker Thomas Fuchs von der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) ist am Samstag auf dem schwul-lesbischen Festival Gaywest in Bern von zwei Unbekannten mit Caipirinha übergossen worden. Die beiden Täter hatten sich unbemerkt angeschlichen. Der SVP-Politiker Erich Hess wurde zudem beim "Gay SVP"-Stand mit Bier überschüttet. Über die "Gaypirinha-Attacke" ("Blick") wurde in den schweizerischen Medien ausführlich berichtet.

Gegenüber der Zeitung "20 Minuten" kritisierte Fuchs, dass die Hemmschwelle "für solche Attacken" immer mehr sinke. Auf seiner Facebook-Seite machte der 50-jährige frühere Nationalrat für den Angriff "feige linke Attentäter" verantwortlich. Immerhin habe er jedoch den Pfandbecher einlösen können und damit zwei Franken erhalten, die er an seine Partei spenden wolle. Scharfe Kritik übte Fuchs an der "linken" Bevölkerung seiner Heimatstadt, in der er im Kantonsparlament sitzt: "Toleranz stelle ich mir übrigens anders vor – aber was will man von gewissen Kreisen in dieser linken Stadt anderes erwarten."

"Pink Cross" fordert gesitteten Umgang miteinander

Die LGBT-Organisation "Pink Cross", die sich mit der SVP oft über LGBTI-Politik streitet, verurteilte am Montag den Angriff: "Auch wenn ich häufig nicht mit Thomas Fuchs Ansichten einverstanden bin, so erwarte ich doch einen gesitteten Weg, wie mit ihm oder der SVP umgegangen wird", erklärte Michel Rudin, der Co-Präsident von "Pink Cross". "Körperliche Angriffe, sei es Gewalt oder auch nur ein Bier über dem Kopf, erachte ich als unakzeptabel." Er distanziert sich auch von verbaler Gewalt: "Wir haben glücklicherweise eine Situation in der Schweiz, wo wir miteinander sprechen können. Dazu braucht es jedoch auch eine Sprache, die von Respekt geprägt ist."

Die SVP ist bei der Parlamentswahl mit einem Stimmenanteil von rund 30 Prozent im vergangenen Jahr stärkste Partei geworden. Obgleich die Gruppe "Gay SVP" innerhalb der Partei für Homo-Rechte wirbt, spricht die Partei diese in der Regel nur an, wenn es um die Ablehnung von Muslimen geht. Zuletzt unterstützte sie Referenden gegen Homo-Rechte: So möchte sie mit einem Volksentscheid gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf Stiefkindadoption wieder entziehen (queer.de berichtete). Außerdem unterstützte die Partei einen Volksentscheid, der das Verbot der gleichgeschlechtlichen Eheschließung in der schweizerischen Verfassung verankert hätte – das Referendum scheiterte im Februar nur knapp mit 50,8 Prozent der Stimmen (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 CaipiranhaAnonym
  • 05.09.2016, 17:48h
  • Da wäre ich gerne dabei gewesen! Schwule Hansel von der SVP und der AfD können sich sowieso die Hände reichen! Von "Pink Cross" hätte ich ebenso eine andere Reaktion erwartet! Schade um den in der Community so beliebten Cocktail!
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#2 NickAnonym
#3 wiking77
  • 05.09.2016, 20:41h
  • naja kinisch so ne Aktion, fällt letztlich auf die "Atttentäter" zurück.
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