Phyllis Schlafly, hier bei einem Auftritt im Jahr 2011, kämpfte bis zu ihrem Tod gegen LGBTI-Rechte (Bild: Wiki Commons / Gage Skidmore / by 3.0)
Seit Jahrzehnten kämpfte Phyllis Schlafly gegen LGBTI-Rechte. Sie starb ein Jahr nach der Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht.
Die erzkonservative Aktivistin Phyllis Schlafly ist am Montag in ihrem Haus in einem Vorort von St. Louis verstorben. Sie wurde 92 Jahre alt. Die studierte Verfassungsrechtlerin galt laut dem LGBT-Magazin "Advocate" als "eine der schlimmsten Homo-Hasserinnen aller Zeiten".
Als Gründerin der Lobbygruppe "Eagle Fund" kämpfte Schlafly jahrzehntelang gegen LBGTI-Rechte. Als ihr größter Erfolg gilt, in den Siebzigerjahren einen Verfassungszusatz zur Gleichbehandlung von Frauen verhindert zu haben. Zwar hatten beide Kammern des Kongresses mit Zweidrittelmehrheit dem "Equal Rights Amendment" zugestimmt, allerdings ratifizierten die Verfassungsergänzung wegen ihrer Lobbyarbeit nur 35 der 50 Bundesstaaten – notwendig gewesen wären 38. Ihre Ablehnung begründete sie unter anderem damit, dass die Verfassungsergänzung die Gefahr berge, dass die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet werde.
Nachdem der Supreme Court auch ohne diesen Verfassungszusatz im vergangenen Jahr die landesweite Gleichbehandlung im Eherecht angeordnet hatte, rief Schlafly Politiker auf, das Urteil zu ignorieren. Die wahre Intention der Ehe-Öffnung sei die "Auslöschung der christlichen Religion", so die Katholikin, deren ältester Sohn sich 1992 als schwul geoutet hatte.
Schlafly setzte sich Anfang der Achtziger im Wahlkampf für Ronald Reagan ein und trug zur konservativen Neuausrichtung der Republikaner bei. Im aktuellen Wahlkampf unterstützte sie Donald Trump. Beim republikanischen Wahlparteitag im Juli war sie eine der Delegierten aus Missouri, die für den New Yorker Milliardär stimmten. Sie lobte insbesondere Trumps harte Linie in der Ausländerpolitik und behauptete, dass Immigration die amerikanische Familie "vernichte". (dk)
"Ding-Dong! The Witch is dead."
www.youtube.com/watch?v=PHQLQ1Rc_Js
In einem gebe ich der "lieben Verblichenen" aber Recht.
Die "Auslöschung der christlichen Religion", zumindest so wie sie das Christentum versteht, steht bei mir auch ganz hoch oben auf meiner persönlichen Wunschliste.
Möge sie in Unfrieden ruhen.