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  • 8. September 2016, 13:59h 27 3 Min.


Alexander Krauß gewann sitzt seit 2004 für seinen Wahlkreis im Erzgebirge im sächsischen Landtag

Mit kruden Argumenten möchte der familienpolitische Sprecher der sächsischen CDU-Fraktion den Ruf des Freistaats als Schlusslicht bei LGBTI-Rechten zementieren.

Glücklicherweise ist der sächsische Landtagsabgeordnete Alexander Krauß kein Haushaltspolitiker, denn von Mathe versteht er nicht viel. Der erbitterte Gegner von LGBTI-Rechten sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur idea, das auf kath.net veröffentlicht wurde, dass Homosexuelle gar nicht daran interessiert seien, eine Lebenspartnerschaft einzugehen:

Hier wird ein Thema vollkommen überbetont. 80 Prozent der Sachsen, die in einer Beziehung leben, haben sich für die Ehe entschieden und 0,001 Prozent für eine eingetragene Lebenspartnerschaft.

Der evangelische Christ folgerte daraus, dass seine Kirche gut daran täte, "einfach dafür zu werben, dass Ehe und Familie eine gute Sache sind" – gleichgeschlechtliche Beziehungen und Regenbogenfamilien fallen offenbar nicht darunter.

Krauß' Zahlen sind Blödsinn: Laut statistischem Landesamt liegt der Anteil der Ehepaare bei Familien mit Kindern in Sachsen bei 51 Prozent (PDF) – und das schließt kinderlose Paare noch nicht einmal ein. Auch die Angabe zu Lebenspartnerschaften ist völlig aus der Luft gegriffen. Letztlich will er wohl sagen: Die paar Homos können wir ja diskriminieren, das fällt gar nicht auf.

Mit Zahlen wie diesen hatte Krauß u.a. bereits 2013 im Landtag argumentiert und gemeint: "Zum Kinderzeugen braucht man Mann und Frau. Das können Sie in der Bibel nachlesen, aber es gibt auch den einen oder anderen, der in Biologie aufgepasst hat." Die CDU werde Lebensformen "besonders unterstützen", in denen "Kinder natürlicherweise vorkommen".

Krauß: Engagement für "normale Familien" nützt der Gesellschaft

Noch weniger hält der familienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion offenbar von Trans- und Intersexuellen, über die er sich in dem aktuellen Interview geradezu lustig macht; nämlich als Personen, "die sich nicht in die Kategorie Mann oder Frau einordnen lassen wollen". So seien gesonderte Beratungsstellen nicht notwendig, da wegen ihrer vermeintlich geringen Anzahl "jede Transgender-Persönlichkeit" eine "Eins-zu-eins-Betreuung" erhalten würde. Außerdem erklärte er:

Wir reden über eine verschwindend kleine Minderheit. Die Protagonisten [der Gender-Ideologie] verzichten bewusst darauf, Zahlen zu nennen. Theoretisch muss bei der Geburt eines Kindes nicht mehr eingetragen werden, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. Deswegen habe ich einmal beim Statistischen Landesamt nachgefragt. Das Ergebnis: In Sachsen wurde noch kein einziges Kind geboren, was man nicht eindeutig zuordnen konnte. Der liebe Gott hat uns also doch als Mann und Frau geschaffen. Übrigens gibt es pro Jahr nicht mal ein Dutzend Geschlechtsumwandlungen. Das Thema ist also vollkommen aufgebauscht. Ich würde mir das gleiche Engagement für ganz normale Familien wünschen. Das würde unserer Gesellschaft wirklich etwas nützen.

Der 40-jährige Politiker kündigte im Kampf für das "Normale" und "Nützliche" Widerstand gegen den 2014 im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD beschlossenen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie an. Die CDU werde "kräftig gegenhalten", so Krauß. Er sieht im Aktionsplan ein "Sammelsurium an Ideen, um die Gender-Ideologie unters Volk zu tragen".

Übrigens: Laut einer aktuellen Studie der University of California sind 0,6 Prozent der Bevölkerung trans (PDF). Auf Deutschland umgerechnet wären das fast eine halbe Million Menschen – und damit mehr, als die CDU bundesweit Mitglieder hat. (dk)

#1 PeerAnonym
  • 08.09.2016, 14:06h
  • CDU-Politiker: "Der liebe Gott hat uns also doch als Mann und Frau geschaffen"

    Ich: "Der liebe Gott hat also doch manche Menschen ohne Hirn geschaffen."
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#2 JadugharProfil
  • 08.09.2016, 14:35hHamburg
  • Sehr unlieber Alexander Kraus,
    wenn von 500 mio Menschen nur ein Einziger aufgrund seiner ihm angeboren Eigenschaften geringfügig sich von der 500 mio-Masse unterscheidet, so besteht kein Grund, ihm wegen der Andersartigkeit Rechte zu entziehen, nur weil er einer kleinen extrem verschwindenen Minderheit gehört. Jeder Bürger sollte unabhängig von seinen naturbedingten Persönlichkeitsmerkmalen in den Genuß aller Rechte kommen, die der Mehrheit zugestanden wird. Dieser eine Andersartige, der aufgrund seiner Natur diskriminiert wird, muß in einer Politik beachtet werden, weil es sich bei Diskriminierung wegen Andersartigkeit um einen Verstoß gegen die allgemeinen Rechte handelt und dieser Verstoß wegen Regelwidrigkeit geahndet werden muß. Dieser einzige Diskriminierte unt 500 mio Menschen hat auch das Recht, gegen die ihm gerichtete Diskriminierung seine Stimme zu dagegen erheben.

    Sie können Zwitter in der Natur nicht wegreden, da diese sogar eine sehr häufige Erscheinung sind. Wenn die Bibel behauptet, daß Gott den Mensch als Mann und Frau erschaffen hat, dann ist die Behauptung bei genauer Überprüfung falsch! Durch das papageiartige Nachplappern solcher uralter schon längst widerlegter Behauptungen blamieren sie sich aufgrund ihrer Dummheit nur selbst und zeigen somit, daß sie als Politiker völlig untauglich sind. Ich empfehle ihnen mal, in der Natur wegen ihres geringen IQ mindestens 50 Jahre täglich für 12 Stunden spazieren zu gehen, wo sie vorbehaltslos alle Lebewesen mal sehr genau anschauen und unter die Lupe nehmen sowie auch alle Vorgänge in der Natur. Sie werden erkennen, daß diese natürlichen Erscheinungen nicht das Geringste zu tun hat, was die Bibel aussagt! Gelingt ihnen diese Erkenntnis, dann erst darf man sie als Politiker zulassen, wenn sie den Bibelunsinn weit hinter sich gelassen haben!
    Ihr sehr wütender Jadughar!
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#3 markusbln11Anonym
  • 08.09.2016, 14:39h

  • Genau diesen quatsch hat bereits vor 30 jahren auch der landesbischof von baden verbreitet. Deswegen bin ich kein kirchenmitglied mehr.

    Zu diesem zeitpukt lebte ich schon 20 jahre in einer festen partnetschaft. Unvorstellbar für den herr bischof.

    Und noch immer glauben scheinbar beseelte theologen und politiker, die keine ahnung von schwuler community haben, zu wissen, wie schwule partnerschaften funktionieren. Frustrierende inkompetenz nenne ich das. Wir können in deutschland doch nicht weiter auf diesem niedrigen niveau agieren.

    Vielleicht hätte sich der junge, unwissende mann erst einmal schlau machen sollen, bevor er durch seine inkompetenz der cdu ein weiteres mal die krone "wir liefern ihnen wie gewohnt dem kalauer des tages" aufsetzt.
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