Jeffrey Tambor überzeugt als Maura Pfefferman in der Comedyserie "Transparent" (Bild: Amazon Studios)
Zum zweiten Mal in Folge gewann Jeffrey Tambor die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller. Er hofft aber, dass er als letzter Cisgender-Mann einen Preis für die Darstellung einer Transperson erhält.
"Transparent" gehört bei der 68. Verleihung der Primetime-Emmys erneut zu den Gewinnern. Die Webserie von Amazon Studios konnte sich bei der feierlichen Gala am Sonntag im Microsoft Theater in Los Angeles in zwei Kategorien durchsetzen: Jeffrey Tambor gewann wie bereits im letzten Jahr die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie. Er setzte sich damit unter anderem gegen die ebenfalls nominierten Schauspieler William H. Macy und Will Forte durch. Einen Preis erhielt ebenfalls die Serienschöpferin Jill Soloway in der Kategorie "Beste Regie in einer Comedyserie".
Tambor appellierte bei seiner Rede an Hollywood-Produzenten, transsexuellen Schauspielern mehr Rollen zu geben: "Ladet sie zum Vorsprechen ein. Erzählt ihre Geschichten. Tut es einfach! Und noch eine Sache: Ich wäre nicht unglücklich, wenn ich der letzte Cisgender-Mann wäre, der eine weibliche Transperson im Fernsehen spielt."
O.J.-Simpson-Story und "Game of Thrones" führen Liste an
Am erfolgreichsten bei der Emmy-Gala schnitt die Miniserie "The People v. O. J. Simpson: American Crime Story" ab, die unter anderem von den "Glee"-Erfindern Brad Falchuk und Ryan Murphy produziert wurde. Die Serie um den Mord an Anna Nicole Simpson und den darauffolgenden Prozess gegen den Sportstar O.J. Simpson aus den Neunzigerjahren konnte nach 13 Nominierungen fünf Preise gewinnen, darunter für die beste Kurzserie, für den besten Schauspieler (Courtney B. Vance) und die beste Schauspielerin in einer Kurzserie (die lesbische Darstellerin Sarah Paulson). Die Folgen der zehnteilige Reihe können derzeit bei Amazon Video erworben werden, ab kommenden Jahr sollen die Serie bei Netflix gestreamt werden.
Als beste dramatische Serie wurde "Game of Thrones" ausgezeichnet. Die Fantasyreihe konnte insgesamt drei Emmys gewinnen. Beste Comedyserie wurde "Veep" – beide Serien wiederholten damit ihren Erfolg aus dem Vorjahr. Als beste Comedyserie waren unter anderem auch "Modern Family" und "Transparent" nominiert.
Einen Preis als beste weibliche Nebenrolle erhielt auch die lesbische Komikerin Kate McKinnon für ihr Wirken in der Live-Sketchshow "Saturday Night Live" (die NBC-Sendung läuft hierzulande im Pay-TV-Kanal ProSieben Fun). Sie ist die erste offen lesbische Frau, die seit dem Start der Show im Jahr 1975 in der Stammbesetzung dabei ist. McKinnon spielte zuletzt auch in der Neuverfilmung von "Ghostbusters" eine der vier Geisterjägerinnnen.
Kate McKinnon als Angela Merkel in einem SNL-Sketch (Bild: NBC)
Vor zwei Wochen wurde bereits Dragqueen RuPaul bei den "Creative Arts"-Emmyverleihung, den Nebenkategorien, als bester Realityshow-Moderator ausgezeichnet (queer.de berichtete). (dk)
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