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"Freiburger Deklaration"
Reformmuslime gegen Homophobie

Auch Kopftuch und Regenbogenfahne passen zusammen: Szene vom Istanbul Pride 2015. Die "Freiburger Deklaration" spricht sich gegen "Bekleidungszwänge" aus
- 21. September 2016, 06:35h 2 Min.
In einer "Freiburger Deklaration" werben namhafte Muslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine tiefgreifende Reform im Islam.
Eine Gruppe von Reformmuslimen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat am vergangenen Wochenende eine "Freiburger Deklaration" veröffentlicht, die eine tiefgreifende "Islamreform" fordert. In der Erklärung werden auch die Rechte von Lesben und Schwulen hervorgehoben.
"Wir träumen von einer muslimischen Gemeinschaft, die alle Formen der individuellen Persönlichkeitsentfaltung respektiert und schützt, die alle Formen der individuellen Lebensgestaltung respektiert und schützt, die alle Formen des Miteinanders und alle Lebensformen respektiert und schützt", heißt es in der "Freiburger Deklaration". Alle Menschen seien gleichberechtigt und gleichwertig. "Darauf fußend lehnen wir Diskriminierungen jedweder Art ab. Dazu gehören insbesondere auch Antisemitismus und Homophobie."
Klare Absage an Scharia-Gesetzgebung
Demokratie und Menschenrechte werden in der Erklärung als "Grundlage für das friedliche Miteinander aller Menschen in unserer Gesellschaft" bezeichnet: "Der Artikel 30 der Menschenrechte (Auslegungsregel), die für uns bindend sind, steht über jedem Anspruch, der möglicherweise aus einer islamischen Rechtsprechung erwachsen könnte."
Darüber hinaus bekennen sich die "Reformmuslime" zu einer strikten Trennung von Staat und Religion: "Wir träumen von einer muslimischen Gemeinschaft, die den Glauben als eine persönliche Angelegenheit zwischen Gott und dem Einzelnen sieht, die sich nicht davor scheut, ihre Religion kritisch zu hinterfragen und ihre Positionen immer wieder neu zu überdenken, weiterzuentwickeln und sie in Einklang mit der Lebensrealität zu bringen."
Zu den Unterzeichnern der "Freiburger Deklaration" gehören unter anderem der Leiter der islamischen Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Abdel-Hakim Ourghi, der Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland, Ali Ertan Toprak, die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün, die österreichische Grünen-Abgeordnete Berivan Aslan sowie die Rechtsanwältin und Autorin Seyran Ateş.
Der Humanistische Pressedienst nannte die Initiative eine "erfreuliche Entwicklung, die nicht nur dem Islamismus entgegenwirkt, sondern hoffentlich auch positive Auswirkungen auf einen traditionellen und rückständigen Volksislam hat, der von einer Minderheit der MuslimInnen in Deutschland (organisiert bei DITIB, Milli Görüs, dem Zentralrat der Muslime und anderen) gepflegt wird". (mize)















Das Gleiche gilt für die restlichen "Religionen" - wäre ein unendlicher Segen für die Menschheit.