Als ehrenamtliche Rettungssanitäterin in Bangkok hat Jessica Purkhardt in der Vergangenheit starke Nerven bewiesen – jetzt zieht es sie von Frankfurt nach Berlin (Bild: Die Grünen im Römer)
Die Frankfurter Grünen haben die transsexuelle Stadtverordnete als Direktkandidatin aufgestellt.
Im Bundestagswahlkampf 2017 tritt die Queer-Aktivistin Jessica Purkhardt als Direktkandidatin der Grünen im Frankfurter Wahlkreis 182 an, der die westlichen Stadtteile umfasst. Die 35-Jährige wurde am Mittwoch von ihrer Partei mit 66 Prozent der Stimmen nominiert. Purkhardt bezeichnet sich selbst als Frau mit einer transsexuellen Biografie.
Die gelernte Maurerin, die im zweiten Bildungsweg Journalismus studiert hat und drei Jahre in Südostasien lebte, ist seit 2011 Stadtverordnete und sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen im Römer. Zu ihrer Bewerbung habe sie sich laut einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" nach dem CSD entschlossen. Gerade aus der LGBTI-Community sei sie zu einer Kandidatur aufgefordert worden. "Frankfurt ist eine queere Stadt", sagte Purkhardt, die auch eine Kolumne im schwul-lesbischen Regionalmagazin "Gab" hat. Im März hatte sie Polizeikontrollen im Frankfurter Homo-Viertel kritisiert (queer.de berichtete).
Um den Wahlkreis 182 zu gewinnen, müssten die Grünen allerdings deutlich zulegen. 2013 erzielte die Ökopartei in Frankfurt-West nur 9,9 Prozent der Erststimmen – den Wahlkreis gewann CDU-Kandidat Matthias Zimmer mit 40,2 Prozent. Die hessische Landesliste der Grünen zur Bundestagswahl wird erst am 26. November aufgestellt.
Bislang gab es kein offen transsexuelles Mitglied des Deutschen Bundestags. Als erster offen homosexueller Politiker zog 1983 der ebenfalls aus Hessen stammende Herbert Rusche für die Grünen in das Parlament ein. Rusche wurde am 12. März 1984 in München bei einem Vortrag zur Problematik des Paragrafen 175 wegen seiner Homosexualität von einem Neonazi angeschossen und leicht verletzt. Heute engagiert er sich in der Piratenpartei. (cw)
zollt Jessica Purkhardt - Respekt, und
wünscht ihr einen positiven Wahlkampf und Erfolg bei der Bundestagswahl.
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Jedes Geschlecht verdient Respekt