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Baden-Württemberg
Landesregierung finanziert Portal zur queeren Geschichte

Auf lsbttiq-bw.de wird u.a. Toni Simon aus Stuttgart vorgestellt, der/die in den Fünfzigerjahren von den Behörden eine offizielle Erlaubnis erhielt, sogenannte Frauenkleider zu tragen. Das Foto zeigt eine Collage zum 70. Geburtstag (Bild: Schwules Museum*)
- 4. Oktober 2016, 12:16h 2 Min.
Die neue Website lsbttiq-bw.de informiert über Verfolgung und Diskriminierung in Baden-Württemberg.
Der baden-württembergische Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) hat am Dienstag ein neues Internetportal vorgestellt, auf dem wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur jahrzehntelangen Verfolgung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Transgendern im Ländle präsentiert werden.
Ziel des von der Landesregierung finanzierten Portals lsbttiq-bw.de ist es, die Öffentlichkeit über das oft auch durch staatliche Stellen begangene Unrecht zu informieren und aufzuklären. Zeitzeugen haben über das Onlineportal zudem die Möglichkeit, aktiver Teil des Forschungsprojekts zu werden. Sie können ihre Lebensgeschichte erzählen, Dokumente einreichen oder sich interviewen lassen. Erarbeitet wurden die Forschungsergebnisse von der Universität Stuttgart, der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sowie dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.
"Die Diskriminierung, Unterdrückung und Kriminalisierung von Menschen, die nicht dem gängigen Geschlechterbild entsprechen oder sich von Menschen des gleichen Geschlechts angezogen fühlen, hat in Deutschland leider eine lange Geschichte", erklärte der Minister in einer Pressemitteilung. "Über diese oft auch im Namen des Staates begangenen Taten ist viel zu lange geschwiegen worden. Es war an der Zeit, das begangene Unrecht für Baden-Württemberg aufzuarbeiten, öffentlich zu machen und die längst überfällige öffentliche Auseinandersetzung mit diesem dunklen Thema unserer Geschichte zu ermöglichen. Das zumindest sind wir den Menschen schuldig, die verfolgt, inhaftiert und getötet wurden."
Er hoffe, dass sich viele Menschen mit ihren persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen in das Onlineportal einbringen, sagte Lucha. "Je mehr Menschen sich beteiligen, desto breiter und differenzierter wird unser Bild von der damaligen Lebenssituation von LSBTTIQ-Menschen." (cw/pm)

Aber die Grünen zeigen wieder mal, dass das durchaus möglich ist. Man muss sich nur wirklich ernsthaft dafür einsetzen und nicht - wie die SPD - Homothemen nur als Verhandlungsmasse sehen, die man nutzt, um noch 2 Ministersessel mehr rauszuschlagen.