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LGBT-Journalismus hat seinen Preis
Mit 5 Euro für queer.de gegen "Demo für alle", AfD & Co.
- 5. Oktober 2016, 11:21h 3 Min.

Pennys statt Petry, Kohle statt Kuby, Hunnis statt Höcke: Jede Unterstützung hilft!
Der Wind bläst uns ins Gesicht – nicht nur politisch, auch ökonomisch. Eine starke Homo-Lobby im Netz kann es nur mit deiner Unterstützung geben.
Von Micha Schulze
Die Republik hat sich verändert. Immer offener, häufiger und ätzender wird in Deutschland gegen LGBTI gehetzt, auf der Straße bei den "Demos für alle" und mit der AfD auch in immer mehr Landesparlamenten. Seit Jahren haben wir auf queer.de vor dem rechten Rollback gewarnt, immer wieder aufgeklärt über die neue gefährliche Allianz aus fundamentalistischen Christen, rechtsextremen Eiferern und Dumpfbacken vom Stammtisch. Leider mit wenig Erfolg, zumindest außerhalb unserer Community.
Entmutigen lassen wir uns nicht, denn unsere Arbeit ist heute wichtiger denn je. Doch wir treten auf der Stelle. Während unsere Gegner immer stärker werden, zahlreiche eigene Medien, Netzwerke und gute Verbindungen bis in die Mainstream-Medien besitzen, ist es für uns ein allmonatlicher Kraftakt, die eh schon sehr niedrigen Gehälter und Honorare unserer Mitarbeiter*innen zu finanzieren.
Die Seitenaufrufe von queer.de wachsen kontinuierlich – doch durch den hohen Anteil des mobilen Traffics, Adblocker und sinkende Bannerpreise befinden sich die Werbeerlöse im Sinkflug. In diesem Monat fehlen uns zudem knapp 10.000 Euro aus der jährlichen Onlineausschüttung der VG Wort, weil nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs ein Teil der sogenannten Kopierabgaben nach dem Urheberrechtsgesetz nicht mehr an die Verlage fließen darf. Unsere finanzielle Lage ist nicht hoffnungslos, aber ernst.
Eine starke Homo-Lobby im Netz kann es nur mit der freiwilligen Unterstützung der Leser*innen geben. Seit unserem ersten Aufruf im Jahr 2013 haben bereits über 1.000 verschiedene User*innen für das journalistische Angebot von queer.de bezahlt – mit Minizahlungen via Flattr, einmaligen Paypal-Spenden, Überweisungen und Daueraufträgen sowie mit derzeit knapp 300 freiwilligen Abos.
Dafür erneut unseren herzlichen Dank! Diese Menschen haben es ermöglicht, dass queer.de bislang werktags wie am Wochenende aktuell, umfangreich und politisch engagiert berichten konnte. Um unsere Arbeit in der gewohnten Qualität fortzusetzen zu können, brauchen wir jedoch mehr Einnahmen.
Onlinejournalismus gibt es nicht umsonst: Hinter jedem Klick auf queer.de steckt redaktioneller, technischer und organisatorischer Aufwand. Anders als etwa Spiegel Online, Süddeutsche.de (und ab Donnerstag auch FAZ.NET) verzichten wir bewusst auf Bezahlschranken, weil wir uns gerade bei unseren wichtigsten Artikeln eine größtmögliche Reichweite wünschen. Wir verstehen queer.de eben nicht nur als Nachrichtenportal, sondern auch als aufklärerische LGBTI-Stimme, die bis in die Gesamtgesellschaft hinein wirkt. Häufig werden wir zitiert.
Unser Modell des "Freiwilligen Bezahlens" ermöglicht es zudem, dass sämtliche Berichte auch für diejenigen frei zugänglich bleiben, die sich kein Abo leisten können.
Vielleicht bist du nicht mit allem einverstanden, was wir veröffentlichen, bei manchen Themen haben wir zugegebenermaßen auch kein optimales Bild abgegeben, zu oft haben wir auch nach wie vor nur die schwule Brille auf. Aber seit 2003 bietet queer.de mit bislang über 25.000 Artikeln, die im Archiv online sind, eine verlässliche Grundversorgung, die sonst kein Medium leistet. Wir haben Skandale aufgedeckt (Huonder), wichtige Debatten geführt (Umgang mit Hass-Posts) und beobachten unsere Gegner von rechts so genau wie niemand sonst.
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Mir ist wichtig, dass Ihr Euere Arbeit weiterhin machen könnt - nichts wäre schlimmer, als wenn die meines Erachtens wichtigste Stimme der Community verstummen müsste.
(Insofern hätte ich bei Euerer aktuellen Umfrage "Wer ist Deutschlands beste Homo-Lobby?" eigentlich gerne für queer.de gevotet, wenn es die Möglichkeit denn gegeben hätte.)
Ich rufe alle User_innen und Leser_innen dazu auf, queer.de ebenfalls zu unterstützen. "Kleinvieh macht auch Mist", und es wäre doch super, wenn die Community zumindest erstmal die fehlenden 10.000 Euro ausgleichen könnte.
Wenn das alles nicht reicht, wäre ich immer noch eher für ein Bezahlmodell als für eine Einschränkung oder Aufgabe Euerer Arbeit.
VIELEN DANK Euch und BITTE weiter so!