Kylie Minogue kämpft für die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben in ihrem Heimatland (Bild: instagram / kylieminogue)
Die Schwulenikone kämpft für gleiche Rechte: Ihrem Verlobten will sie erst das Ja-Wort geben, wenn Schwule und Lesben auch den Hafen der Ehe ansteuern dürfen.
Die 48-jährige Kultsängerin Kylie Minogue wird nicht in Australien heiraten, solange ihr Heimatland gleichgeschlechtlichen Paaren das Ehe-Recht vorenthält. Das kündigte ihr 28-jähriger Verlobter Joshua Sasse am Donnerstag in einem Interview mit dem Sender Network Seven an. "Es besteht die Chance auf eine Hochzeit in Melbourne, aber wir werden nicht heiraten, bis dieses Gesetz verabschiedet wird", sagte der britische Schauspieler.
Auf Twitter unterstützte Minogue die Ankündigung ihres Verlobten: "Wir können 'I Do' sagen, wenn ihr das auch könnt", schrieb die Sängerin.

Sasse und Minogue kämpfen bereits seit längerem für die Ehe für alle. Erst im vergangenen Monat erklärte Minogue, sie halte das Ehe-Verbot für Schwule und Lesben für "rückständig" (queer.de berichtete). Ihr Partner hatte via Twitter sogar das Ehe-Verbot mit der Sklaverei verglichen: "Australien ist so spät, die Gesetze zur gleichgeschlechtlichen Ehe zu ändern, wie Mauretanien spät mit Sklaverei dran war – das ist kein beneidenswerter Vergleich." Mauretanien war das letzte Land der Welt, das die Sklaverei offiziell verboten hat. Das war im Jahr 1981.
Kampagne "Say 'I Do' Down Under" gestartet
Am Wochenende startete Sasse auch die Kampagne "Say 'I Do' Down Under". "Ich war schockiert, als ich dieses Jahr herausgefunden habe, dass die gleichgeschlechtliche Ehe in Australien immer noch illegal ist", erklärte der Brite. "Es gibt viele Hürden, um die Gleichstellung im Ehe-Recht zu erreichen, aber wir sind dem Ziel so nah wie nie zuvor." Der Start der Kampagne war auch von der amerikanischen Countrysängerin Dolly Parton unterstützt worden.
Joshua Sasse, Dolly Parton und Kylie Minogue setzten sich gemeinsam für die Ehe für alle ein.
Die Gleichstellung im Ehe-Recht ist in Australien ein großes politisches Streitthema: Der konservative Premierminister Malcolm Turnbull hatte vor den Parlamentswahlen im Juli angekündigt, bei einem Wahlsieg einen Volksentscheid zum Thema durchführen zu wollen, während die größte Oppositionspartei, die Labor Party, die Ehe-Öffnung sofort parlamentarisch beschließen wollte (queer.de berichtete).
Turnbull konnte die Wahl am Ende nur knapp gewinnen und er ist für die Abhaltung eines Referendums auf Unterstützung der Opposition angewiesen. Die Labor-Partei und die Grünen setzen sich weiterhin dafür ein, eine freie Abstimmung zum Thema im Parlament zu erlauben – eine Mehrheit würde als sicher gelten. Sie werden von LGBTI-Organisationen unterstützt, die in einem Referendum eine teure Hinhaltetaktik sehen, die nicht der Sache, sondern Koalitionszwängen geschuldet sei. Ein Referendum würde umgerechnet 125 Millionen Euro verschlingen; die Ehe-Öffnung müsste dennoch von den Abgeordneten im Parlament beschlossen werden, für die das Ergebnis nicht bindend ist. Zudem könne der Wahlkampf rund um die Abstimmung zu einer Radikalisierung unter Homo-Gegnern führen, die sich in LGBTI-feindlicher Gewalt entladen könnte.
Die Ankündigung von Promis, erst zu heiraten, wenn die Ehe für alle Wirklichkeit ist, ist nicht ganz neu: So erklärten Brad Pitt und Angelina Jolie im Jahr 2006, erst den Bund der Ehe eingehen zu wollen, wenn auch Schwule und Lesben in alle US-Staaten heiraten dürfen (queer.de berichtete). Sie heirateten dann doch schon 2014, also ein Jahr vor der landesweiten Ehe-Öffnung – inzwischen gehen sie aber wieder getrennte Wege. (dk)
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