Die Domain schwusos.de hat sich wohl erledigt: Scheidender Vorsitzender Ansgar Dittmar und Staatsminister Michael Roth am Samstag auf der Bundeskonferenz in Schwerin (Bild: Twitter)
Auf ihrer Bundeskonferenz in Schwerin gibt sich die neue "Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung" am Sonntag auch eine neue Führung – Ansgar Dittmar tritt nicht mehr an.
Zu Update springen: Petra Nowacki ist neue Bundesvorsitzende (13:55)
Aus der "Arbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule in der SPD (Schwusos)" wird "SPDqueer – Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung". Diesen neuen Namen beschlossen die Mitglieder am Samstag mehrheitlich auf ihrer Bundeskonferenz in Schwerin.
Über eine Umbenennung hatten die queeren SPD-Mitglieder seit Jahren teils erbittert diskutiert. Der bisherige Kurzname "Schwusos" war von vielen als ausgrenzend gegenüber Lesben und trans* Menschen kritisiert worden (queer.de berichtete).
Petra Nowacki soll neue Vorsitzende werden
Die Berliner Juristin Petra Nowacki soll Nachfolgerin von Ansgar Dittmar werden (Bild: privat)
Am Sonntag wählt die queere SPD-Arbeitsgemeinschaft auch einen neuen Bundesvorstand. Nach acht Jahren im Amt will der aus Hessen stammende Rechtsanwalt Ansgar Dittmar nicht erneut als Vorsitzender kandidieren. Seine designierte Nachfolgerin ist die bisherige Vizechefin Petra Nowacki aus Berlin, ebenfalls eine Juristin. Mit ihr bekämen die ehemaligen Schwusos erstmals eine weibliche Spitze.
Dittmar, der eine Kandidatur für den Bundestag anstrebt (queer.de berichtete), führte die 1978 als Arbeitskreis gegründeten Schwusos seit 2008. In seiner Amtszeit bekam die Gruppe eine beratende Stimme im Parteivorstand der Sozialdemokraten, sie sei jedoch "nicht immer eingeladen" worden, wie Dittmar gegenüber queer.de erklärte. Sein größter Erfolg war die Anerkennung der Schwusos als offizielle Arbeitsgemeinschaft der SPD auf dem Bundesparteitag im Dezember 2011.
Dittmar: SPD gilt in der Queer-Community als "Bettvorleger der Union"
"In der Queer-Community gilt die SPD zwar als progressiv, aber auch als Bettvorleger der Union, weil sie sich in diesen Punkten nicht durchsetzen kann", erklärte Ansgar Dittmar am Samstag gegenüber dem SPD-Portal vorwaerts.de. Bei der Ehe für alle forderte er seine Partei zum Handeln auf: "Die Bundestagsfraktion sollte die linke Mehrheit im Bundestag nutzen und den Mut haben, hier noch in dieser Legislatur eine Änderung herbeizuführen."
In einer Rede vor der Schwusos-Bundeskonferenz warb auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig am Samstag für eine politische Mehrheit jenseits der Union. Eine weitere Rede vor den Mitgliedern hielt Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt. Beide dankten Dittmar für seinen jahrelangen Einsatz für LGBTI-Rechte. (cw)
Update 13:55h: Petra Nowacki ist neue Bundesvorsitzende
Am Sonntag wählte die Versammlung erwartungsgemäß Petra Nowacki zur neuen Bundesvorsitzenden. Die Berliner Juristin, geboren 1965, war fast vier Jahre lang stellvertretende Bundesvorsitzende der Schwusos. In ihrer Bewerbung schrieb sie, sie wolle mit ihrer Kandidatur auch einen Beitrag dazu leisten, dass die SPD-Arbeitsgemeinschaft wahrnehmbare weibliche Gesichter hat.
"Ich freue mich, von der Bundeskonferenz mit dieser wichtigen Aufgabe betraut worden zu sein. Jetzt geht es darum, dass wir uns klar gegen Rechtspopulismus und Hass positionieren", erklärte Nowacki nach ihrer Wahl. "Wir müssen das Vertrauen der Community in die Queerpolitik der SPD stärken und gemeinsam für die Eheöffnung, für die Rehabilitierung der Opfer des Paragraf 175 und für bessere Rahmenbedingungen für Regenbogenfamilien kämpfen."
SPD-Generalsekretärin Katarina Barley dankte Ansgar Dittmar für seine Arbeit und gratulierte Petra Nowacki zu ihrer Wahl: "Die Schwusos sind – auch dank Dir als bisherige stellvertretende Vorsitzende – auf dem richtigen Kurs", heißt es in einem Schreiben Barleys. "Wir müssen jedoch weiter dafür kämpfen, dass alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung die gleichen Rechte haben. Der Kampf gegen Homophobie im Alltag gehört sicherlich zu den größten Herausforderungen. Ich freue mich, diesen Kampf mit Dir als zuverlässiger Partnerin gemeinsam zu führen."
Und die skandalösen Zustände zu ungunsten von Menschen, die den Bereichen (trans* / Transgender; transident / Transsexualität; und Intersex / Intersexualität; sowie Non Binary, 3te Option, xte Optionen) zu zuordnen sind, beendet werden.
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Der Forderung nach gesetzlichen Neuregelungen zum 1-1-17,
als Ersatz für das TSG (Transsexuellengesetz),
der GKV Richtlinie // medizinische Versorgung,
sowie eines Verbotes von Intersex-Genitalverstümmelungen,
transallianceproject.wordpress.com/2016/07/28/frauenrechtsau
sschuss-ruegt-frankreich/
und vieler weiterer Punkte,
transallianceproject.wordpress.com/2016/03/25/info-fyler/
wird man hoffentlich noch beschließen und auch unmittelbar in Berlin einfordern.
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'Jedes Geschlecht verdient Respekt'