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Liquidation beschlossen
Frankreich: LGBT-Portal Yagg am Ende
- 26. Oktober 2016, 17:10h 1 Min.

Ein Portal nimmt Abschied
Das Online-Nachrichtenmagazin war seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten.
In Frankreich ist wieder eine wichtige Informationsquelle für LGBTI wirtschaftlich gescheitert. Am Dienstag entschied das Pariser Handelsgericht, die Firma LGNet, Betreiberin des Portals yagg.com, in Liquidierung zu schicken.
Zwar habe es im Rahmen des Zwangsverwaltungsverfahrens seit September ein Kaufinteresse gegeben, so das Gericht, dies sei aber ungenügend gewesen und man habe Zweifel an der zukünftigen Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Die Entscheidung bedeutet das vorläufige Aus für Yagg: die verbliebenden Mitarbeiter müssen gehen, Arbeitsutensilien und eventuelle Rechte an Inhalten werden verkauft.
Im letzten Herbst hatte das 2008 gestartete Portal erstmals über Finanzschwierigkeiten berichtet und zu einer Abo-Kampagne aufgerufen, aber die erwünschten 3.000 zahlenden Leser nie erreicht; auch eine für manche Artikel eingerichtete Paywall konnte den Finanzbedarf von monatlich rund 18.000 Euro für fünf Vollzeitkräfte und sonstigen Kosten nicht decken.
In den Jahren zuvor hatte LGNet unter anderem Geld mit der Belieferung des Online-Portals des Magazins "Têtu" verdient, das aber im letzten Jahr in Insolvenz ging und mit einem neuen Käufer inzwischen selbst auf den kleinen Online-Markt setzt (queer.de berichtete). Auch für Yagg könnte weiter ein Käufer gefunden werden, gaben die Mitarbeiter in einem Abschiedsbrief sich und den Lesern mit auf den Weg. (nb)
Links zum Thema:
» Blogger 2mecs ausführlich zu Yagg und der Krise queerer Medien
Mehr zum Thema:
» Mit 5 Euro für queer.de gegen "Demo für alle", AfD & Co.














