Die bayerischen Schwulen und Lesben in der SPD üben scharfe Kritik an Bischof Gregor Maria Hanke (Bild: pde / Christian Klenk)
Der Chef der Homo-Organisation der bayerischen Sozialdemokraten ist empört über den Bischof aus Eichstätt, weil dieser nicht-heterosexuelle Familien "durch engstirniges, reaktionäres Verhalten" bekämpfen wolle.
Die Arbeitsgemeinschaft Lesben und Schwule der Bayern-SPD hat den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke am Donnerstag für seine Unterstützung der homophoben EU-Bürgerinitiative "Vater, Mutter, Kind" scharf kritisiert. Der Schwusos-Landesvorsitzende Daniel Jazdzewski erklärte, dass Hanke "die Lebensrealität und Lebenseinstellung nicht nur eines großen Teils der Menschen in Europa, sondern auch der Kirchenmitglieder" ignoriere. "Statt Diskriminierung und Herabsetzung von Menschen zu propagieren, sollte Nächstenliebe und Zusammenhalt sein Handeln bestimmen", forderte Jazdzewski.
Der bayerische Schwusos-Chef appellierte an die Kirche, alle Familien zu unterstützen, die liebevoll füreinander sorgten. "Dies kann nicht nur von verheirateten Mann-Frau-Beziehungen erbracht werden, sondern von unterschiedlichsten Kombinationen von Menschen, die sich als Familie verstehen! Diese positive Entwicklung sollte weiter gestärkt werden, statt sie durch engstirniges, reaktionäres Verhalten zu bekämpfen."
Hanke, der 2006 von Papst Benedikt XVI. zum 82. Bischof von Eichstätt ernannt worden war, hatte am Mittwoch auf der Website seines Bistums angekündigt, die europäische Bürgerinitiative der "Demo für alle"-Aktivistin Hedwig von Beverfoerde zu unterstützen (queer.de berichtete). "Vater, Mutter, Kind" setzt sich dafür ein, Ehe und Familie EU-weit rein heterosexuell zu definieren, um die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren zu beschneiden. Auch mehrere andere Bischöfe unterstützen die Aktion, darunter Stefan Oster aus Passau und Rudolf Voderholzer aus Regensburg. (dk)
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