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Immerhin: Die Mehrheit der jungen Schweizer hat kaum Probleme mit Schwulen und Lesben (Bild: Kristina D.C. Hoeppner / flickr)

  • 4. November 2016, 14:06h 10 3 Min.

Die Zahl der jungen Schweizer, die sich als rechts bezeichnen, ist laut einer neuen Jugendstudie stark angestiegen. In dieser Gruppe sind Fremdenfeindlichkeit und Homophobie besonders virulent.

In der schweizerischen Jugend sind Hass auf Homosexuelle und "Fremde" weit verbreitet. Das ist das Ergebnis der "Young Adult Survey Switzerland" (YASS), die am Freitag in Bern vorgestellt wurde. Die Daten stammen aus den Eidgenössischen Jugendbefragungen ch-x, die jährlich unter allen wehrpflichtigen Männern und zusätzlich einer repräsentativen Auswahl von mehreren tausend 19-jährigen in der Schweiz lebenden Personen durchgeführt werden. Die jetzt ausgewerteten Zahlen stammen aus den Jahren 2010 und 2011.

Demnach ordnen sich rund ein Drittel der jungen Schweizer als "rechts" ein – das sind acht Prozent mehr bei einer gleichlautenden Befragung aus dem Jahr 2006. Gleichzeitig nahm die Zahl derjenigen, die sich als "links" bezeichnen, stark ab – von 41 Prozent auf 28 Prozent. Ein weiteres gutes Drittel sieht sich als in der politischen Mitte angesiedelt.

Fast die Hälfte der Rechten haben homophobe Tendenzen

Der Grad der Homophobie hängt stark von der politischen Selbsteinschätzung ab: So haben 20 Prozent der Linken homophobe Tendenzen, 25 Prozent der in der Mitte angesiedelten Befragten, aber fast die Hälfte (46 Prozent) der Rechten. Die Homophobie wurde anhand von zwei Fragen gemessen – nämlich ob gleichgeschlechtliche Küsse in der Öffentlichkeit "ekelhaft" seien und ob gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt sein sollten.

Noch deutlicher ist die Polarisierung beim Thema Ausländerhass: So haben dem Bericht zufolge nur 20 Prozent der Linken fremdenfeindliche Tendenzen, aber 39 Prozent der Befragten der Mitte und sogar 71 Prozent der rechtsgerichteten Jugendlichen.

Die Zahlen zeigen ähnliche Ergebnisse bei der politischen Ausrichtung des Elternhauses – je mehr linksorientiert die Eltern der Befragten sind, desto weniger Probleme haben die Kinder mit Schwulen und Lesben oder "Fremden".

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Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind eher homophob

Aus den Zahlen geht auch hervor, dass es einen "Zusammenhang zwischen Migrationserfahrung und der Tendenz zur Homophobie und Fremdenfeindlichkeit" gebe. Junge Schweizer mit mindestens einem ausländischen Elternteil sind demnach gegenüber Fremden toleranter, haben aber auch eine stärkere Neigung zur Homophobie als Jugendliche, die ohne Migrationshintergrund aufwachsen.

Demnach haben 52 Prozent der jungen Schweizer mit ausländischen Eltern eine Tendenz zu Homophobie, aber nur 28 Prozent der Befragten mit zwei Elternteilen aus der Schweiz. Genauere Angaben bietet die Studie nicht; allgemein bilden Italiener, Deutsche und Portugiesen die größten Einwanderungsgruppen.

Die Forscher empfehlen neben einer "vertieften Grundlagenforschung" die "Förderung der Kommunikation und Begegnung zwischen den verschiedenen Bildungsschichten und politischen Lagern". Abschließend heißt es in dem Bericht über die gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit, dass "eine stärkere Repräsentation und Integration des Anderen (ob fremd oder queer) im Bereich der Medien, bildenden Künste und Öffentlichkeit" die Probleme mit Homophobie und Fremdenfeindlichkeit abbauen könne. (dk)

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#1 GemeinsamAnonym
  • 04.11.2016, 15:16h
  • >>>> Fast die Hälfte der Rechten haben homophobe Tendenzen <<<<

    >>>> Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind eher homophob <<<<

    Da fragt man sich glatt, wieso Rechte und Migranten sich bekämpfen, wo sie doch bei mehreren Dingen (u.a. dem Hass auf LGBT) so einig sind...
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#2 EulenspiegelAnonym
  • 04.11.2016, 16:57h
  • Antwort auf #1 von Gemeinsam
  • Einfach weil BEIDE Rechte SIND - jedenfalls der homophobe Migrantenteil.

    Wie definiert sich denn Rechts? Anhänger konservativer Gesellschaftsmodelle, meist streng religiös ohne die Religion zu reflektieren.

    Da es unterschiedliche Gesellschaften und Religionen (oder Religionsausrichtungen) gibt, bekämpfen sich die Rechten auch untereinander - das kann man weltweit beobachten. Konservative Schiiten und Sunniten im Irak fetzen sich genauso wie Neonazis gegen Türken, nur als Beispiel. Da heißt es dann auch "Sunniten raus aus unserer Stadt"...kommt bekannt vor.

    Mit aufgeklärten Iranern und Afrikanern habe ich schon oft in der Uni-Cafete zusammengesessen und über alles diskutiert - mit streng religiösen die noch zusätzlich Kulturkonservativ sind geht das nicht, egal ob Hinterbayern oder "people of color". Da gibt es sofort Denksperren und Vorurteile.
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#3 Pu der BärAnonym
  • 04.11.2016, 19:59h
  • Die "neue" Studie stammt übrigens aus dem Jahr 2011.....Mittlerweile sind 5 Jahre vergangen.

    Immerhin haben die rechten Parteien bei den letzten Wahl NICHT mehr zugelegt.
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