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Wie geht es weiter mit LGBTI-Rechten?
Trump holt Homo-Hasser in sein Übergangsteam

Donald Trump, hier in einem Promo-Bild für seine frühere Realityshow "The Apprentice", wird in gut zwei Monaten der mächtigste Mann der Welt sein (Bild: NBC)
- 11. November 2016, 15:13h 3 Min.
LGBTI-Aktivisten schlagen Alarm, weil der neue US-Präsident Lobbyisten um sich schart, die ihr Leben dem Kampf gegen Homo-Rechte verschrieben haben. Im "Transition Team" soll allerdings auch ein Schwuler sitzen.
Die LGBTI-Organisation "Human Rights Campaign" hat mit großer Sorge auf das geplante Übergangsteam des zukünftigen Präsidenten Donald Trump reagiert. Laut Medienberichten soll der Republikaner unter anderem Ken Blackwell, Ed Meese und Kay Cole James in sein Team berufen haben – die drei Männer gelten als erbitterte Gegner der Gleichbehandlung von Lesben, Schwule, Bisexuellen und transgeschlechtlichen Menschen.
Blackwell ist ein leitender Aktivist in der Lobbygruppe "Family Research Council", die wegen ihrer extrem homophoben Ansichten von der Bürgerrechtsorganisation "Southern Poverty Law Center" als Hassgruppe bezeichnet wird. Blackwell gilt als Verfechter der "Heilung" von Homosexuellen. Als er sich 2006 als republikanischer Kandidat um das Amt des Gouverneurs von Ohio bewarb, verglich er Schwule und Lesben mit Brandstiftern und Kleptomanen (queer.de berichtete). Der Chef des "Family Research Council", der Südsstaatenbaptist Tony Perkins, hat Homosexuelle wiederholt mit Nazis gleichgesetzt und erklärt, dass eine Gleichstellung von Schwulen und Lesben dazu führen werde, dass Christen in Konzentrationslager gesteckt werden.
Auch die ehemalige Vize-Chefin des "Family Research Council", Kay Cole James, wurde offenbar von Trump ins Team berufen. Laut "The Advocate" verglich sie in ihrem Buch "Transforming America from the Inside Out" sexuelle Minderheiten mit Drogenabhängigen, Alkoholikern, Fremdgehern und "allem anderen, was sündig ist".
Ed Meese: Schwule und Lesben machen Kultur kaputt
Der ebenfalls ins "Transition Team" berufene Ed Meese war unter Präsident Ronald Reagan Justizminister und arbeitet heute für die "Heritage Foundation". Die erzkonservative Organisation behauptet, dass Antidiskriminierungsrichtlinien aufgrund der sexuellen Ausrichtung oder Geschlechtsidentität nicht nötig seien, "weil sie die Ehe-Kultur und die Freiheit von Bürgern und ihren Verbänden schwächt, sich zu ihren religiösen oder moralischen Überzeugungen zu bekennen." Meese selbst hat erklärt, dass die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Ehe-Recht zeige, "wie sich die Kultur in den letzten beiden Jahrhunderten verschlechtert hat".
Bereits kurz nach dem Sieg von Donald Trump hatte die christlich-konservative Lobbygruppe "National Organization for Marriage" einen Plan vorgestellt, mit dem Präsident Trump die unter der Obama-Regierung erzielten Fortschritte bei LGBTI-Rechten wieder rückgängig machen soll (queer.de berichtete).
"Log Cabin Republicans": Unter Trump geht es aufwärts
Die größte republikanische LGBTI-Organisation, die "Log Cabin Republicans", verteidigte dagegen am Donnerstag den designierten Präsidenten. In einer Pressemitteilung erklärte Gregory T. Angelo am Donnerstag, dass seine Organisation mit dem "Transition Team" in Kontakt sei und hinter den Kulissen daran arbeite, "dass die Fortschritte in der LGBT-Freiheit, die wir bislang erreicht haben, bestehen bleiben und in einer Trump-Regierung noch ausgebaut werden". Angelo beschuldigte "die Linke", Trump zu "dämonisieren".
Es gab in den vergangenen Tagen auch Gerüchte, dass der schwule Multimilliardär Peter Thiel in Trumps Übergansteam berufen werden soll. Die "New York Times" berichtet am Freitag, dass dies bereits beschlossen sei – noch sei aber nicht klar, welche Position Thiel übernehmen werde. Der in Frankfurt geborene Unternehmer hatte im Wahlkampf 1,25 Millionen Dollar (1,14 Millionen Euro) an eine Pro-Trump-Gruppe gespendet. Thiel, der es als Co-Gründer des Bezahlportals Paypal und mit anderen Investments zum Milliardär gebracht hatte, warb bereits beim republikanischen Parteitag im Juli in einer Rede für Trump – als einziger offen schwuler Mann.
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Für Unruhe unter Aktivisten sorgen auch die ersten Spekulationen über das Kabinett Trumps. So wird der frühere republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses Newt Gingrich als möglicher Außenminister gehandelt; der katholische Hardliner warnte 2008 vor einem "schwulen und weltlichen Faschismus in diesem Land, der uns seinen Willen aufdrücken will". Der mögliche Gesundheitsminister Ben Carson warnte im Wahlkampf, die Homo-Ehe führe zu einem Untergang wie dem des Römischen Reiches (queer.de berichtete), die unter möglichen Kandidaten für das Innenressort oft an zweiter Stelle genannte frühere Gouverneurin Alaskas, Sarah Palin, nannte Homosexualität einst eine "Entscheidung" (queer.de berichtete). (dk)















Also ich bin fair und geb sogar Trump eine Chance
Solange er Homosexualität nicht kriminalisiert ist schon einiges erreicht
Trump hat ein Problem mit Moslems, vielleicht lässt er Homosexuelle ja erst mal in Ruhe