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Polit-Schlammschlacht im rechten Lager
Ungarn: TV-Sender outet Chef der rechtsextremen Jobbik-Partei als schwul

Gábor Vona, Jahrgang 1978, ist Partei- und Fraktionsvorsitzender der rechtsextremen Jobbik. Bei den Wahlen 2014 erzielte die "Bewegung für ein besseres Ungarn" über 20 Prozent der Stimmen (Bild: Jobbik)
- 12. November 2016, 07:43h 2 Min.
Gábor Vona dementierte die Behauptung, er habe zwischen 2001 und 2003 homosexuelle Orgien gefeiert: "Ich bin ein stolzer Hetero-Mann."
Der Chef der rechtsextremen ungarischen Partei Jobbik Gábor Vona soll schwul sein – zumindest nach einem Bericht von TV2. Der zweitgrößte private TV-Sender des Landes präsentierte am Donnerstag mit Károly R. einen im Land nicht völlig unbekannten Zeugen.
Der als Terry Black bekannte Pornodarsteller, Besitzer von Budapests Gay-Bar "Lokál" und frühere Kandidat der Sozialisten behauptete bei TV2, dass Vona als Student zwischen 2001 und 2003 in einer Wohnung im siebten Bezirk von Budapest regelmäßig schwule Sexpartys veranstaltet habe. Die Homosexualität des Partei- und Fraktionsvorsitzenden von Jobbik sei ein "offenes Geheimnis", schrieb anschließend auch der ehemalige Politiker der Sozialisten János Zuschlag auf seiner Facebook-Seite.
Racheaktion von Ministerpräsident Orbán vermutet
Ungarische Medien, darunter die deutschsprachige Tageszeitung "Pester Lloyd", vermuten hinter dem Outing eine Racheaktion von Ministerpräsident Viktor Orbán – der Besitzer von TV2, Andy Vajna, gilt als enger Freund des ungarischen Regierungschefs. Orbán war Anfang der Woche im ungarischen Parlament mit einem Gesetz gegen die Flüchtlingsquote der EU gescheitert, weil auch die Jobbik-Fraktion gegen die Verfassungsänderung stimmte. Abgeordnete der regierenden rechtspopulistischen Fidesz bezeichneten die Rechtsextremen deshalb als "Vaterlandsverräter".
Als Reaktion auf das Outing schrieb die Ehefrau von Gábor Vona einen Offenen Brief an Orbáns Gattin Anikó Lévai, in dem sie sich über den ehrverletzenden "Wunsch nach Rache" beschwerte und mehr Fairness in der politischen Debatte forderte. Lévai solle mäßigend auf ihren Mann einwirken.
Nachdem ein Regierungssprecher sich darüber lustig machte, dass Vona sich "hinter seiner Frau versteckt", trat der Jobbik-Chef am Freitag selbst vor die Kameras und erklärte: "Ich bin ein stolzer Hetero-Mann".
Die Behauptungen von Terry Black seien Lügen, so Gábor Vona: "Ich habe niemals – ich betone niemals – an homosexuellen Partys teilgenommen, auch habe ich dies für die Zukunft nicht vor." Die "Rufmordkampagne" gegen ihn habe einen "neuen Tiefpunkt" erreicht, er werde mit seinem Anwalt sowohl gegen Terry Black als auch gegen János Zuschlag vorgehen. (cw)















Ich finde diese Zwangsoutings voll Sch***e. Ausserdem muss man sie erstmal beweisen können. Wenn nicht kann man es einfach abstreiten. Und dann liegt der Schaden bei denen die mit dem Finger auf ihn gezeigt haben...
Toll.
Ausserdem wage ich zu bezweifeln das so ein Outing eines rechten Politikers den Erfolg hat die sich die "Outer" ausrechnen.
Die heutigen Parteimitglieder werden denken " ist mir doch egal" und Nichtparteimitgliedern wird er vielleicht sogar noch sympathisch dadurch.
Man hat es bei Trump gesehen das manche Dinge nach hinten losgehen können.