Der homophobste Bischof der evangelischen Kirche: Für Carsten Rentzing entspricht "gelebte Homosexualität" nicht "dem Willen Gottes" (Bild: Steffen Giersch / EVLKS)
Auf der Herbstsynode in Dresden riet Carsten Rentzing seiner Kirche trotz des Öffnungs-Beschlusses davon ab, Lesben und Schwule im Gottesdienst zu segnen.
Der Landesbischof der evangelischen Kirche in Sachsen, Carsten Rentzing, hat sein Nein zu Segnungszeremonien von lesbischen und schwulen Paare bekräftigt – trotz der vor wenigen Wochen von der Kirchenleitung beschlossenen vorsichtigen Öffnung der Kirche.
"In unserer Mitte ist wohlbekannt, wie ich persönlich zu dieser Frage stehe", sagte Rentzing am Samstag vor der Herbstsynode in Dresden Medienberichten zufolge. "Ich kann und ich werde selbst weder zu öffentlichen Segnungen raten noch sie selbst durchführen." Allerdings gebe er die Gewissen der Geistlichen frei, "die an dieser Stelle zu einer anderen Überzeugung gelangt sind".
Die Leitung der sächsischen Landeskirche hatte im Oktober beschlossen, dass Segnungen von verpartnerten Paaren ab dem kommenden Jahr im Gottesdienst möglich sein sollen, allerdings nur "im Einzelfall" (queer.de berichtete). So gibt es mehrere Hürden: Pfarrer haben die Möglichkeit, die Segnung abzulehnen. Außerdem müssen sie sich im Vorfeld mit dem örtlichen Kirchenvorstand beraten. Rentzing hatte sich bereits im Oktober von dem Beschluss öffentlich distanziert (queer.de berichtete).
Vor der Synode bedauerte der Landesbischof laut Medienberichten, dass an "der Frage der Einordnung der Homosexualität unser gemeinsames Verständnis zerbrochen ist", dies sei "keine Kleinigkeit." Wer im Streit um die Homo-Segnungen jedoch recht habe, werde in diesem Leben nicht mehr geklärt, so der Bischof: "Sollte ich mich irren in meinem Verständnis des Wortes, weiß ich, dass ich mit diesem Irrtum meinem Richter begegne. Ich bin demütig genug, auch damit zu rechnen. Und ich erwarte das auch von allen anderen Beteiligten." (cw)