RuPaul ist im US-Fernsehen seit 2009 mit der Castingshow "RuPaul's Drag Race" erfolgreich (Bild: Logo)
Amerikas bekannteste Dragqueen ist geschockt vom Ergebnis der Präsidentschaftswahl – und sieht Parallelen mit dem Deutschland der Dreißigerjahre.
Dragqueen RuPaul hat den Aufstieg von Donald Trump am Freitag auf Twitter mit dem von Adolf Hitler und seiner nationalsozialistischen Bewegung verglichen, ohne den Namen ihres neuen Präsidenten direkt zu erwähnen. In einem Tweet heißt es etwa: "Als Kind konnte ich nie verstehen, wie die Welt Hitler erlaubt hat, ohne etwas zu tun. Jetzt verstehe ich es." In einer weiteren Twitter-Mitteilung schrieb sie: "Ich finde es schwierig weiterzumachen, als wäre nichts passiert, nachdem Amerika ein riesiges Hakenkreuz als Tattoo auf der Stirn erhalten hat."

Viele ihrer Anhänger unterstützten via Twitter die Aussagen von RuPaul und erklärten, auch sie seien besorgt über die Zukunft ihres Landes. Es gab aber auch Widerspruch. Ein Trump-Anhänger erwiderte etwa auf Twitter: "Du hast deinen gottverdammten Verstand verloren. Er wird keine Schwulen töten und nicht Frauen Recht wegnehmen. Er ist kein Muslim oder Sozialist." Ein anderer schrieb: "Trump ist ja viele Dinge, aber nicht Hitler. Wir können wieder darüber reden, wenn er die Ofen anheizt oder in Polen einmarschiert."
RuPaul hatte im Wahlkampf Hillary Clinton unterstützt. Im August hatte die Dragqueen etwa in einem Interview gegenüber dem Magazin "The Advocate" erklärt: "Dieser Präsidentschaftswahlkampf ist interessant, weil einer der Kandidaten verdammt verrückt ist. In der Zukunft wird man auf diesen Wahlkampf zurückblicken und sich fragen: 'Was zum Teufel ist hier falsch gelaufen?'"
Auch Cher und Roger Waters mit Gröfaz-Vergleich
Bereits mehrfach hatten Stars den politischen Quereinsteiger aus New York mit Hitler verglichen. So sagte Sängerin Cher vor der Wahl bei einem Konzert, dass Trump sie an Hitler und Stalin erinnere. Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters warnte kurz vor den Wahlen im Podcast "WTF", der Aufstieg Trumps sei "so gefährlich" wie der von Hitler. "Es ist nur ein kleiner Schritt zu totalem Faschismus, einem vollkommenen Polizeistaat", so Waters. Hitler und Trump hätten "den anderen" zum Feind erklärt. Im Fall von Trump seien Chinesen, Mexikaner und der Islam die Gegner, bei Hitler seien es die Juden, die Kommunisten, Sinti und Roma, Behinderte und Homosexuelle gewesen.
Hitler-Vergleiche kommen zwar in der in der politischen Debatte in den USA selten vor, sind aber nichts Neues. So zeigte sich 2008 das Team des damaligen Präsidentschaftskandidaten John McCain empört über einen Hitler-Vergleich in Konzerten von Popsängerin Madonna. Sie zeigte damals in der "Sticky & Sweet Tour" eine Diashow, die auf die Übel der Welt hinweist. Dabei wechselten sich Bilder mit Diktatoren wie Robert Mugabe mit denen von Adolf Hitler, John McCain und anderen ab (queer.de berichtete). (dk)
Als Hitler an die Macht kam, hatte er eine Privat-Armee von 500.000 Mann, inklusive Maschinengewehr-LKWS, hinter sich. Da war ganz klar wohin die Reise geht, politische Morde haben seine Banden 1932 schon zu dutzenden begangen.
Jeden abgedrehten Politiker mit so jemanden zu vergleichen nutzt den Begriff viel zu stark ab, um die wirklich gefährlichen zu sehen.
Trump wird alleine wenig machen können - für größere Vorhaben braucht er das Parlament und den Senat, wo meistenteils gemäßigt republikanische Abgeordnete sitzen, deren Stimmen er braucht. Da wird nicht viel gehen. Also keine Panik, das ist eher so als ob hier die CDU statt die SPD regiert.