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Petra Nowacki wurde vor einem Monat zur neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft SPDqueer gewählt – jetzt erinnerte sie ihre Partei an die Wahlversprechen gegenüber Lesben und Schwulen (Bild: Oliver Haaker)

  • 18. November 2016, 12:29h 33 2 Min.

Als Reaktion auf den drohenden Rechtsruck forderte Petra Nowacki, die neue Vorsitzende der ehemaligen Schwusos, ihre Partei auf, Fakten zu schaffen.

Petra Nowacki, die neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft SPDqueer (ehemals Schwusos), hat die SPD-Bundestagsfraktion aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode zusammen mit Linken und Grünen die Ehe-Öffnung für gleichgeschlechtliche Paare durchzusetzen. Die Partei müsse sich über den Koalitionszwang hinwegsetzen, sagte sie in einem Interview mit dem Parteiblatt "Vorwärts".

"Ich bin seit 34 Jahren Mitglied der SPD und habe großes Verständnis für Koalitionsdisziplin. Aber wir sind 2013 mit dem Versprechen in den Wahlkampf gezogen, dass es eine hundertprozentige Gleichstellung nur mit der SPD gibt", erklärte Nowacki. In Bezug auf die Öffnung der Ehe habe die Partei dieses Versprechen aber bisher nicht erfüllt.

Warnung vor gesellschaftichem Rollback

"Wenn wir absehen könnten, dass es nach der nächsten Bundestagswahl eine Regierung mit anderen Mehrheiten gibt, die die Ehe für alle umsetzt, würde ich ganz klar dafür plädieren, die große Koalition zu Ende zu bringen und erst danach die Ehe für alle zu beschließen", sagte die SPDqueer-Chefin. "Aber gerade vor dem Hintergrund eines erstarkenden Rechtspopulismus habe ich diese Hoffnung leider nicht. Deshalb lautet mein Plädoyer ganz klar: Setzt die Ehe für alle noch in dieser Legislaturperiode um."

Die Gefahr eines gesellschaftlichen Rollbacks für Lesben und Schwule in Deutschland bezeichnete Nowacki in dem "Vorwärts"-Interview als "sehr groß". Sie verwies dabei unter anderem auf den Volksentscheid gegen die Ehe für alle in Slowenien und die Entwickungen in Polen und Ungarn. "Es ist überhaupt nicht ausgeschlossen, dass solche Dinge auch in Deutschland passieren", erklärte die SPDqueer-Chefin. "Wenn man genau hinsieht, ist der Rückschritt in manchen Bereichen sogar schon da, etwa wenn von Politikern behauptet wird, die Gleichstellung von Schwulen und Lesben sei ein 'Luxusproblem'."

Petra Nowacki wurde vor einem Monat zur Nachfolgerin des langjährigen Schwusos-Vorsitzenden Ansgar Dittmar gewählt, gleichzeitig benannte sich die Arbeitsgemeinschaft in SPDqueer um (queer.de berichtete). Ob die 1965 geborene Berliner Juristin in der SPD-Bundestagsfraktion gehört wird, bleibt jedoch fraglich. In der jüngsten Plenardebatte zur Ehe für alle am 10. November setzten die Redner der Sozialdemokraten weiterhin auf einen "Dialog" mit der Union, die sich jedoch in ihrer Blockade einer rechtlichen Gleichstellung keinen Millimeter bewegte (queer.de berichtete). (mize)

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-w-

#1 PatroklosEhemaliges Profil
  • 18.11.2016, 14:34h
  • Rot-Rot-Grün regiert im Bundesland Berlin, jedoch auf Bundesebene weiterhin nicht mehrheitsfähig:

    www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend-669.html

    "Die Partei müsse sich über den Koalitionszwang hinwegsetzen..."

    Beim gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten hat sich die SPD bereits gegen die Union durchgesetzt und das ist ein ganz großer Erfolg!
  • Direktlink »
#2 ursusEhemaliges Profil
  • 18.11.2016, 14:34h
  • "Wenn wir absehen könnten, dass es nach der nächsten Bundestagswahl eine Regierung mit anderen Mehrheiten gibt, die die Ehe für alle umsetzt, würde ich ganz klar dafür plädieren, die große Koalition zu Ende zu bringen und erst danach die Ehe für alle zu beschließen."

    ein verblüffender satz. die vorsitzende der AG SPDqueer findet es okay, die eheöffnung auf die lange bank zu schieben, trotz wahlversprechen, trotz eines koalitionsvertrags, aus dem man die vollständige gleichstellung ableiten könnte, wenn man es nur wollte (sie will es offenbar nicht).

    das wäre erbärmlich genug. aber sie geht sogar einen schritt weiter: sie würde "ganz klar" FÜR diesen aufschub "plädieren".

    ich fasse es nicht.

    es wäre schön zu erfahren, mit welcher begründung sie das so sagt.

    es ist doch erschreckend, wenn nicht einmal sie die frage der gleichstellung für so elementar hält, dass sie trotz störrischem koalitionspartner JETZT angepackt werden muss, und zwar UNABHÄNGIG von jeder wahltaktiererei oder zukunftsprognose. kein wunder, dass queeres "gedöns" in der spd nicht weiter wichtig genommen wird, wenn sich nicht mal die hauseigene perversenabteilung für die eigenen rechte stark macht.

    und kein wunder, wenn diese seppel bei den wahlen immer weiter abkacken. wer soll die denn noch als interessenvertreter ernst nehmen?

    kleiner tip am rande, liebe spd: wirtschaftsbosse, katholische hinterwäldler_innen und heterosexist_innen haben schon andere lieblingsparteien.
  • Direktlink »
#3 LaurentEhemaliges Profil
  • 18.11.2016, 14:53h
  • Inwieweit und wie lange solche "Fakten" wegen vorzeitig stattfindender Neuwahlen überhaupt Bestand hätten, ist die große Frage.
  • Direktlink »

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