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LSVD-Gastkommentar

Transphobie geht uns alle an!


Wer Normvorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Frage stellt oder sich nicht eindeutig geschlechtlich verorten lässt, hat ein erhöhtes Diskriminierungsrisiko und wird häufiger Opfer von Gewalttaten (Bild: Ted Eytan)

  • 20. November 2016, 07:41h 10 2 Min.

Am 20. November, dem Transgender Day of Remembrance, erinnern wir an die Opfer von Gewalt und treten für eine offene Geschlechterpolitik ein.

Von Gabriela Lünsmann

Am Transgender Day of Remembrance (TDoR) gedenken wir nicht nur all jenen, die Opfer transphober Gewalt wurden, sondern wir erinnern uns auch daran, dass Trans* in Deutschland immer noch massiven Diskriminierungen, Ausgrenzungen und einer anhaltenden Pathologisierung ausgesetzt sind.

Zeitgleich ziehen besorgniserregende Bürger*innen, christlich-fundamentalistische Gruppierungen, flankiert von rechtspopulistischen Parteien, gegen Menschen zu Felde, die nicht den eigenen bipolaren und heterosexistischen Geschlechterrollenbildern entsprechen.

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Für Akzeptanz, Mitmenschlichkeit, Vielfältigkeit und Offenheit


Gabriela Lünsmann ist Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (Bild: Cordula Kropke)

Auch in Deutschland gilt immer noch, wer Normvorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Frage stellt oder sich nicht eindeutig geschlechtlich verorten lässt, hat ein erhöhtes Diskriminierungsrisiko und wird häufiger Opfer von Gewalttaten.

Homophobe und transphobe Gewalt und Diskriminierung sind auch immer ein offener Angriff auf die Grundprinzipien unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Akzeptanz, Mitmenschlichkeit, Vielfältigkeit und Offenheit – das sind die Werte, die unsere offene und pluralistische Gesellschaft prägen sollten. Deshalb sagen wir, Transphobie geht uns alle an!

Neben der Aufnahme von Homo- und Transphobie, in den in Überarbeitung befindlichen Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus, muss die Lebenssituation von Trans* auch durchgängig in die Anti­diskriminierungspolitik einbezogen werden.

Die vom Weltärztebund angestoßene Entpathologisierung muss auch in Deutschland Berücksichtigung finden. Menschen sind dabei zu unterstützen, geschlechts­angleichende Behandlungen vornehmen zu lassen. Gemeinsam mit dem Bundesverband Trans* fordern auch wir eine Reform des Trans­sexuellengesetzes (TSG) mit einer einfachen Antragslösung, das heißt. ohne entwürdigende Gutachtenverfahren.


Zum Transgender Day of Remembrance hisste das Rathaus Mannheim in diesem Jahr zum ersten Mal die Transgender-Flagge – am Rathaus Dortmund weht am 20. November eine Regenbogen­fahne

Die Selbsthilfestrukturen brauchen mehr Geld

Gleichzeitig ist die Sensibilisierung von Mitarbeitenden in den Bereichen Medizin, Psychologie, (Sozial-)Pädagogik, Recht und öffentliche Verwaltung fundamental für die Akzeptanz von trans­geschlechtlichen Menschen. Eine zentrale Fachstelle für Trans* könnte niedrigschwellige Beratungs-/Sensibilisierungsangebote vorhalten und weiterentwickeln. Wir brauchen ebenso dringend eine bessere finanzielle Ausstattung der vorhandenen Selbsthilfestrukturen und auch die Erweiterung der Beratungsangebote, beispielsweise um das Thema "Kinderwunsch".

Geschlechtliche Vielfalt muss darüber hinaus auch in den Bereichen Bildung, Integration, Kultur, Jugend- und Senior*­innenarbeit sichtbar werden. Eine der Hauptursachen für Diskriminierung von Trans* ist immer noch mangelndes Wissen. Hinzu kommt die fehlende gesellschaftliche Sichtbarkeit. Diese Bildungslücke ist einer Gesellschaft mit einer Vielzahl von Hochschulen und einem hohen Bildungsniveau nicht würdig.

/ LeWittgenstein | Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg rief dazu auf, Fotos unter den Hashtags #RoteKarte und #TdoR in sozialen Medien zu veröffentlichen, um Stellung zu beziehen und den Gedenktag bekannter zu machen
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#1 tti3_alliance
  • 20.11.2016, 09:02h
  • ... vielleicht fängt man Flächendeckend auch i.d. eigenen LGBAPTTIQ* Bereichen damit an.

    Respekt und Achtung untereinander ist nämlich noch nicht überall gegeben.

    Die Stuttgarter Erklärung / Stuttgart Declaration, haben bis heute nicht alle deutschen LGBT... SHG, Gruppen, Vereine, Verbände... mit gezeichnet.
    Vielleicht ändert sich das zum Jahresende.

    .

    Die im Landtag von Schleswig-Holstein beschlossene Resolution (17.11.2016) zeigt, dass wir unsere Themen und Probleme anbringen, politisch durchbringen und es auch positive Unterstützung aus anderen Community Bereichen gab/gibt (siehe queer.de Bericht). Dieses ist überaus positiv.

    Wir würden uns das in für den Deutschen Bundestag auch wünschen.

    transallianceproject.wordpress.com/2016/11/18/sh-resolution-
    beschlossen/


    .

    Wir gedenken unseren Opfern weltweit,
    sowie auch den verschwiegenen NS Opfern des Zuchthauses Rendsburg (trans, §175, politisch, religiös, Aktion T4)

    .

    Jedes Geschlecht verdient Respekt
  • Direktlink »
#2 zhghgdfAnonym
  • 20.11.2016, 09:11h
  • Manchmal hab ich das Gefühl ich leb noch im Mittelalter. Und manche politischen Kräfte wollen die Steinzeit zurück. Traurig.
  • Direktlink »
#3 FinnAnonym
  • 20.11.2016, 10:13h
  • Ich bin schon seit langem dafür, dass wir Schwulen, Lesben und Bisexuellen viel stärker auch mit Transsexuellen (oder wer es bevorzugt: Transgender) und Intersexuellen zusammenarbeiten.

    Gemeinsam sind wir viel stärker, als wenn jeder für sich kämpft.

    Und das gilt genauso auch für die berüchtigte Grüppchenbildung unter uns Schwulen. Leider gibt es ja viele Schwule, die ein Idealbild haben, wie ihr Traummann auszusehen hat und alle anderen werden ignoriert. Der eine ist zu tuckig, der andere zu sehr Lederkerl, der eine zu dick, der andere hat zu wenig Haare, der andere dies, der nächste jenes, etc. etc. etc.

    Wir müssen ja nicht unbedingt mit jedem Schwulen ins Bett hüpfen wollen. Aber können wir nicht dennoch befreundet sein? Und vor allem auch: gemeinsam für unsere Rechte kämpfen, die uns alle betreffen.

    Man hat manchmal das Gefühl, dass manche Schwule z.B. auf einer Demo nicht mal neben einem anderen laufen wollen, den sie nicht attraktiv finden. Könnte ja jemand denken, man wäre mit dem zusammen. Solche Oberflächlichkeit schadet uns allen. Solange wir nicht alle zusammenstehen (inkl. Trans* und Intersexuellen) werden wir niemals gleichgestellt und voll akzeptiert werden.

    Denn wie sollen andere uns akzeptieren, wenn wir uns nicht mal gegenseitig akzeptieren?
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