Ellen DeGeneres und Barack Obama bei der Preisverleihung im Weißen Haus
Die lesbische Entertainerin erhielt die US-Version des Bundesverdienstkreuzes. Barack Obama würdigte die 58-Jährige mit einer bewegenden Rede.
Präsident Barack Obama hat am Dienstag die lesbische Entertainerin Ellen DeGeneres und 20 weitere Künstler, Athleten und Aktivisten im Weißen Haus mit der Freiheitsmedaille, der höchsten zivilen Auszeichnung des Landes, geehrt. Bei einer Rede rührte der Präsident die in Louisiana geborene Komikerin zu Tränen.
Man könne heute leicht vergessen, "wie viel Mut es Ellen gekostet haben muss, sich vor rund 20 Jahren zu outen", erklärte Obama. Damals habe sie als sehr populäre Komikerin die Einstellung der Bevölkerung verändert. Sie habe Amerika daran erinnert, "das uns mehr verbindet als wir wussten", und damit das Land gerechter gemacht. "Was für eine unglaubliche Last sie getragen hat, eine Karriere auf diese Weise zu riskieren", so Obama. "Das tun nicht viele. Und dann hatte sie die Hoffnung von Millionen Menschen auf ihren Schultern."
Ein Coming-out, das die Gesellschaft veränderte
Ellen DeGeneres war im Jahr 1997 in der schwul-lesbischen Szene zur Ikone geworden, als sie erst im wirklichen Leben und dann in ihrer Sitcom "Ellen" ihr Coming-out zelebrierte. Diese Folge der sonst als eher mittelmäßig angesehenen Serie konnte die höchste Einschaltquote einer Sitcom in den Neunzigerjahren verbuchen.
LGBTI-Aktivisten würdigten wiederholt, dass durch diese Folge Homosexuelle von einem Tag auf den anderen für viele Amerikaner sichtbar geworden seien – und viele erst durch sie den Mut gefunden hätten, sich zu outen. Ellens Coming-out wird auch als Grund genannt, dass sich Fernsehsender später trauten, Serien mit schwulen oder lesbischen Inhalten wie die 1998 gestartete Sitcom "Will & Grace" zu zeigen.
In den USA gehört Ellen seit Jahren zu den erfolgreichsten Fernsehgesichtern. Seit 2003 hat sie bereits mehr als 2.000 Folgen ihrer Nachmittags-Talkshow "The Ellen DeGeneres Show" moderiert. Außerdem war sie immer wieder als Moderatorin in Gala-Shows gefragt, darunter Verleihungen der Oscars oder Grammys. Sie wurde mit TV-Preisen überschüttet – bis jetzt hat sie etwa 29 Emmy-Awards erhalten.
Auch Tom Hanks und Bruce Springsteen ausgezeichnet
Zu den weiteren von Obama am Dienstag mit der Freiheitsmedaille geehrten Persönlichkeiten gehörten Schauspieler Tom Hanks und Sänger Bruce Springsteen, die beide für den Film "Philadelphia" im Jahr 1993 mit dem Oscar ausgezeichnet worden waren. Auch Bill and Melinda Gates erhielten eine "Medal of Freedom" wegen des humanitären Einsatzes mit ihrer Stiftung, die unter anderem gegen HIV/Aids kämpft. Der Preis wurde ebenfalls an die Kultsängerin Diana Ross vergeben. (dk)
Abgesehen davon: warum gibt es die Serie "Ellen" eigentlich nicht auf DVD? Ähnliches Elend wie mit "Will & Grace" u.v.a.!