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PR-Desaster
Elton John lässt Donald Trump abblitzen
- 23. November 2016, 19:44h 2 Min.
Ein Sprecher des britischen Sängers widerspricht einem Trump-Mitarbeiter, der sich mit einem angeblich geplanten Auftritt zur Amtseinführung brüstete.
Die PR ging nach hinten los: Am Dienstag brüstete sich ein Mitarbeiter vom "Übergangsteam" des gewählten nächsten US-Präsidenten Donald Trump mit einem Konzert des britischen Sängers Elton John zu dessen Amtseinführung – ein Sprecher des Sängers dementierte umgehend.
Trump-Berater Anthony Scaramucci, der unter anderem stellvertretener Vorsitzender des Teams zu den Amtseinführungsfeierlichkeiten im Januar ist, hatte der BBC-Sendung "Newsnight" gesagt, dass er LGBT-Rechte unterstütze und auch Trump so denke:
Er wird der erste amerikanische Präsident in der Geschichte der Staaten sein, der in das Weiße Haus mit einer Haltung pro Gay Rights einzieht. Elton John wird bei unserem Konzert auf der Mall auftreten.
/ BBCHARDtalk | Ausschnitt aus dem Interview von BBC 2.@realDonaldTrump transition team member Anthony @Scaramucci says his boss supports gay rights and Elton John will play the Inauguration pic.twitter.com/mEyPZ5ZVZj
— BBC HARDtalk (@BBCHARDtalk) November 22, 2016
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Nachdem die Aussagen in den USA die Runde machten, ließ ein Sprecher Johns den Auftritt in kurzen Worten dementieren:
Elton wird nicht bei der Amtseinführung von Trump auftreten.
Medien nutzten die Gelegenheit, um auf frühere Aussagen des Sängers gegen Trump aufmerksam zu machen. So meinte der 69-Jährige, der erst vor wenigen Wochen auf einem Fundraiser für Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton aufgetreten war, im Oktober, er habe "Angst um die Welt", sollte Trump gewinnen. Ein Präsident Trump werde "Gruppen mariginalisieren", so John. "Er macht das jetzt schon".
Bei einem weiteren Auftritt sagte er: "Wir brauchen jemand menschenfreundliches im Weißen Haus, keinen Barbaren." Besondere Sorge habe er um den internationalen Kampf gegen HIV.
Trump hatte sich im Wahlkampf im Vergleich zu Clinton als den "wahren Freund der Schwulen" bezeichnet, weil er gegen einen radikalen Islam kämpfen wolle. Zugleich versprache er, den Supreme Court mit konservativen Richtern zu besetzen, die die Ehe für alle wieder abschaffen sollten – nach der Wahl meinte er, diese solle nun bestehen bleiben (queer.de berichtete).
Trotz des Versuches, sich öffentlich LGBT-freundlich zu geben, fürchten die meisten Aktivisten die nächsten vier Jahre. Trumps Vize Mike Pence gilt ebenso als Bekämpfer von LGBT-Rechten wie die ersten bekannt gewordenen Amtsnominierungen Trumps (queer.de berichtete).
Zumindest mit Elton John wird sich Trump nun nich so schnell schmücken können. Berichten zufolge hatte er im Wahlkampf mehrfach Songs von John eingespielt, bis ihm das untersagt wurde. (nb)















