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Entscheidung des Höchstgerichts
Italien: "Du Homosexueller" ist keine Beleidigung

Der oberste Gerichtshof Italiens ist im römischen Justizpalast am Tiberufer untergebracht (Bild: Blackcat / wikipedia)
- 30. November 2016, 14:16h 2 Min.
Auch wenn man einen Hetero als Homosexuellen bezeichnet, ist das nach Ansicht des höchsten italienischen Gerichtes nicht beleidigend. LGBTI-Aktivisten sind mit dem Urteil nicht glücklich.
Der oberste Gerichtshof Italiens hat in einer am Dienstag bekannt gegebenen Entscheidung geurteilt, dass das Wort "omosessuale" (homosexuelle) kein Schimpfwort mehr ist. Damit verwarf das Gericht in Rom die Verurteilung eines 60-jährigen Mannes, der diesen Begriff in einem Streit einem heterosexuellen Mann an den Kopf geworfen hatte. Er war daraufhin wegen Beleidigung verklagt und 2015 von einem Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Dieses Urteil ist nun nach der Entscheidung des Höchstgerichts aufgehoben.
Im gegenwärtigen historischen Zusammenhang sei das Wort nicht beleidigend oder ehrverletzend, entschieden die Richter: "Andere Worte mit der selben Bedeutung werden als Beleidigung genutzt, aber dieses Wort hat nun eine neutrale Bedeutung." Man könne daher eine Person als homosexuell bezeichnen, "selbst wenn es sich dabei um eine heterosexuelle Person handelt".
Urteil ein Freibrief für homophobe Beleidigungen?
LGBTI-Aktivisten waren mit der Entscheidung des "Corte Suprema di Cassazione" nicht zufrieden. Fabrizio Marrazzo vom "Gay Center" in Rom kritisierte, das Urteil lasse "mehrdeutige Interpretationen" zu und erwecke den Eindruck, dass Mobbing gegen Homosexuelle rechtmäßig sei. "In Italien gibt es kein Gesetz gegen Homophobie, das diskriminierende Beleidigungen unter Strafe stellt, so wie es in anderen Ländern üblich ist", sagte Marrazzo. Gerade an Schulen seien homophobe Ausdrücke an der Tagesordnung. Viele Homo-Hasser könnten sich durch das Urteil bestärkt fühlen, Homosexuelle zu mobben.
In Italien gibt es immer wieder Übergriffe auf Schwule und Lesben: Im Juni sorgte etwa ein brutaler Überfall in der Region Piemont auf ein junges schwules Paar für Aufregung. Täter war offenbar der Vater eines der Opfer (queer.de berichtete). Im Mai hatten Rechtsextremisten in der italienischen Hauptstadt das "Gay Center" gestürmt (queer.de berichtete). Die gewaltbereiten Rechten waren offenbar erzürnt darüber, dass kurz zuvor ein Gesetz zur Einführung von eingetragenen Partnerschaften im Parlament beschlossen worden war (queer.de berichtete). (dk)















Egal welche Sexualität man hat , es ist ein normale Veranlagung :
So oder So .