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Landesdelegiertenkonferenz
Mit "Regenbogenfahne im Herzen": Werner Graf neuer Chef der Berliner Grünen

Mit Werner Graf führt ein schwuler Kreuzberger Linker die künftige Regierungspartei in der Hauptstadt (Bild: Rasmus Tanck)
- 4. Dezember 2016, 11:26h 2 Min.
Der linke Kreuzberger will mit einem "knallgrünen Profil Widerstand gegen den gesellschaftspolitischen Rollback" leisten.
Die männliche Hälfte der Doppelspitze der Berliner Grünen bleibt auch weiterhin schwul. Als Nachfolger von Daniel Wesener, der im September in das Abgeordnetenhaus einzog, wählte die Landesdelegiertenkonferenz am Samstag Werner Graf.
Der linke Chef des Kreisverbands Friedrichshain-Kreuzberg erhielt rund 70 Prozent der Stimmen. Für seine Ko-Vorsitzende Nina Stahr vom Realo-Flügel, Lehrerin und Vorsitzende der Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf, stimmten 81 Prozent der Delegierten.
Graf erklärte auf dem Parteitag, er trage die "Regenbogenfahne im Herzen", und forderte ein klares Profil der Partei: "Wir dürfen nicht in einer rot-rot-grünen Regierungsformation untergehen. Es ist an uns, mit einem klaren knallgrünen Profil Widerstand gegen den gesellschaftspolitischen Rollback zu leisten. Lasst uns das Stoppschild für rechtspopulistische Hassprediger sein."
Der 36-Jährige war drei Jahre lang persönlicher Referent von Claudia Roth und ist aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter des Grünen-Bundestagsabgeordneten Frithjof Schmidt. In seiner Selbstvorstellung als Kreischef von Friedrichshain-Kreuzberg forderte er, "sich den Nazi-Schweinen in den Weg zu stellen und Schwächeren Hilfe und Unterstützung zu bieten". Bereits als früherer Bundessprecher der Grünen Jugend hatte sich Werner Graf für eine Freigabe von Cannabis starkgemacht.
Zwischen 2008 und 2010 schrieb Graf für das Blog "Mädchenmannschaft". Als einziger Mann neben sechs Frauen veröffentlicht er auf diesem Blog Artikel zum Thema Feminismus und Gender. Der Student für internationales Politikmanagment absolvierte zu der Zeit ein praxisorientiertes Pflichtsemester bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv in Israel sowie ein Auslandssemester an der Istanbul Kültür University in der Türkei. (cw)














