Anders als in anderen Städten informiert die Berliner Polizei regelmäßig über Straftaten mit einem möglicherweise homofeindlichen Hintergrund (Bild: Sebastian Rittau / flickr / by 2.0)
Vermutlich weil sie nichts mehr zu trinken bekamen, fingen fünf Männer an zu pöbeln – sie wurden vorläufig festgenommen.
Am frühen Sonntagmorgen wurden drei Männer in Berlin-Schöneberg homophob beleidigt. Nach bisherigen Erkenntnissen hielten sich fünf weitere Männer gegen 3.40 Uhr vor einer Bar in der Hohenstaufenstraße auf. In dem Lokal, das bereits geschlossen war, befanden sich noch die drei Angestellten im Alter von 33, 40 und 46 Jahren.
Um der Gruppe zu signalisieren, dass die Bar bereits geschlossen ist, wurden die Barbeleuchtung aus- und die helle Raumbeleuchtung eingeschaltet. Daraufhin soll einer der Männer gegen die verschlossene Eingangstür gesprungen sein und dann gegen diese getreten haben. Der 40-jährige Mitarbeiter ging daraufhin zur Tür, öffnete diese und teilte dem Verdächtigen mit, dass die Tür videoüberwacht wird. Anschließend schloss der Angestellte wieder die Tür.
Daraufhin sollen die offensichtlich alkolisierten Männer die Mitarbeiter lautstark homophob beleidigt haben. Diese alarmierten wegen des Verhaltens die Polizei. Die Beamten nahmen kurz darauf die geflüchteten Pöbler, die sich zwischenzeitlich in zwei Gruppen aufgeteilt hatten, in der Nähe vorläufig fest. Nach Personalienfeststellungen und Atemalkoholkontrollen wurden die Verdächtigen im Alter zwischen 25 und 29 Jahren wieder entlassen.
Wie in Fällen mit einem vermuteten homofeindlichen Motiv in Berlin üblich, hat der Polizeiliche Staatsschutz die weiteren Ermittlungen übernommen. Ebenfalls wie üblich machte die Polizei zunächst keine näheren Angaben zu den Tätern – Ausnahmen werden in der Regel nur bei einer späteren Fahndung oder bei Einzelheiten gemacht, die klar zur Motiv gehören können. Berlin gehört zu den wenigen Städten, deren Polizei mögliche homo- oder transfeindliche Hintergründe von Taten gezielt in ihren Berichten erwähnt und die Taten bis hin zu Beleidigungen häufig publik macht. Die Staatsanwaltschaft besitzt eigene Ansprechpartner für LGBTI.(cw/pm)
Besoffene Typen randalieren weil sie nichts mehr zu trinken bekommen, sowas hätte es früher nicht gegeben