Der 55-jährige Modemacher wendet sich mit seinem Ratschlag vor allem an heterosexuelle Männer (Bild: nicolas genin / wikipedia)
Der schwule Designer und Filmemacher bekräftigte seinen Appell aus einem betrunkenen "GQ"-Interview aus dem Jahr 2004.
Passiver Analverkehr sei "nicht viel anders als eine Massage". Mit dieser Bemerkung hatte der schwule Designer und Filmemacher Tom Ford vor über einem Jahrzehnt dafür geworben, dass jeder Mann, insbesondere der heterosexuelle, mindestens einmal im Leben passiven Analverkehr haben sollte. "Mach es mit einem Freund, von dem du denkst, er ist großartig", meinte Ford 2004 gegenüber dem Magazin "GQ".
Zwölf Jahre später hat die amerikanische Lifestyle-Zeitschrift den Modemacher in einem erneuten Interview an diese denkwürdige Aussage erinnert. Obwohl Ford das Thema spürbar unangenehm war, bekräftigte er dann doch seinen Rat zum passiven Poposex unter Männern. Er gab auch zu, beim ersten Interview betrunken gewesen zu sein und den heterosexuellen Journalisten, der ihn interviewt hatte, nur anbaggern zu wollen.
Analverkehr, um Frauen besser zu verstehen
Zur Begründung verwies Ford jedoch nicht etwa auf die männliche Prostata: "Analverkehr ist ein Eindringen in einer Art, die immer sehr persönlich ist, auch wenn es einvernehmlich geschieht. Und ich glaube, wenn du es machst, passiert etwas in deinem Bewusstsein, weil du dann Frauen besser verstehst und mehr wertschätzen wirst", meinte der 55-Jährige in dem neuen Interview. "Es ist nicht nur etwas Sexuelles, es ist der Aufbau, nach dem die ganze Welt funktioniert. Das ist die Möglichkeit, die Sex hat, die von ihr erwartet und verlangt wird. Aber es ist auch ein Eindringen. Und ich denke, das ist etwas, was die meisten Männer nicht verstehen."
Bereits im vergangenen Monat hatte Tom Ford mit der Aussage, er würde keine Kleider für die künftige First Lady Melania Trump entwerfen, für Schlagzeilen gesorgt. Der Modemacher, der mit dem Journalisten Richard Buckley verheiratet ist und einen Sohn aufzieht, wuchs in New Mexico auf und studierte anschließend in New York Kunstgeschichte. 1990 wurde er von der Gucci-Kreativdirektorin Dawn Mellow entdeckt und stieg zum gefeierten Stardesigner auf. Im Jahr 2000 startete er sein eigenes Modelabel.
2009 legte er zudem sein Debüt als Regisseur hin: Sein Film "A Single Man" mit Colin Firth und Juliane Moore wurde bei den Filmfestspielen in Venedig gezeigt und brachte Firth 2010 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" ein. Am 22. Dezember kommt Fords neuer Film "Nocturnal Animals" in die deutschen Kinos. (cw)