https://queer.de/?27870
Arche Noah wird bunt
Kreationisten wollen den Regenbogen enthomosexualisieren
Christen, holt euch den Regenbogen von der LGBTI-Community zurück. Das ist die Aufforderung eines Themenparks von Evolutionsgegnern, die deshalb die Arche Noah bunt anstrahlen.

Nein, das ist kein nächtlicher CSD… (Bild: Ark Encounter)
- Von
23. Dezember 2016, 07:11h 2 Min.
Ein Themenpark für fundamentalistische Christen hat es sich zum Ziel gemacht, den Regenbogen von der LGBTI-Bewegung zurückzuholen: Der "Ark Encounter Park" im Bezirk Grant County im ländlichen Kentucky, der im Sommer vom homophoben Prediger Ken Ham eröffnet worden war, strahlt deshalb das Hauptausstellungstück, eine über 150 Meter lange "originalgetreue" Nachbildung der biblischen Arche Noah, in Regenbogenfarben an.
Auf der Homepage des Parks wird erklärt, dass der Regenbogen ein göttliches Symbol sei, das auch in der biblischen Noah-Geschichte erwähnt werde ("Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde"). Allerdings bedeute das bunte Phänomen heutzutage wegen der LGBTI-Community für viele Menschen "etwas ganz anderes". Das habe – empörenderweise – sogar dazu geführt, dass das Weiße Haus 2015 anlässlich der Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben in Regenbogenfarben getaucht wurde (queer.de berichtete).
Regenbogen "kein Symbol des Pride"
"Aber der Regenbogen war nicht gedacht als Symbol der Freiheit, der Liebe, des Pride oder der LGBTQ-Community. Gott hat dieses wundervolle, farbenfrohe Phänomen als ein immerwährendes Zeichen für seinen Pakt mit Noah und dessen Nachfahren erschaffen", heißt es auf der Homepage des Themenparks. "Leider ignorieren die Menschen heute, warum Gott den Regenbogen erschaffen hat und schwingen ihre Regenbogenfahnen unter Missachtung des göttlichen Ehe-Plans." Aus diesem Grund würden viele Christen die Regenbogenfarben nicht mehr benutzen. Das sollten sie aber: "Als Christen müssen wir den Regenbogen zurückholen und den jungen Menschen seine wirkliche Bedeutung erklären."
Der "Ark Encounter Park" zeigt für 40 Dollar Eintritt (Kinder: 28 Dollar) neben der Arche unter anderem "animatronische, lebende und statische" Tiere, die Noah in seiner Arche aufgenommen habe – darunter auch Dinosaurier. Ziel ist es insbesondere, gegen die Evolutionstheorie Stimmung zu machen. Seit seiner Eröffnung gibt es Kontroversen, weil der Park viele staatliche Subvention erhalten, aber gleichzeitig diskriminierende Einstellungskriterien hat; so dürfen im Park nur Mitarbeiter arbeiten, die ein "Glaubensbekenntnis" unterzeichnen, das unter anderem Homosexualität verbietet.
|














