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Kampf für Ehe-Öffnung und gegen Diskriminierung

CSD-Organisatoren fordern Merkel zum Handeln auf

Mit dem beginnenden Wahljahr fordern die deutschen Pride-Veranstalter Taten statt warmer Worte: In einem Offenen Brief appellieren sie an die Kanzlerin, ihren Widerstand gegen die Gleichbehandlung aufzugeben.


Vor der Wahl im Herbst müsse Angela Merkel endlich mal etwas für die Gleichbehandlung tun, fordern die CSD-Organisatoren (Bild: Deutscher Bundestag / Achim Melde)

Die Dachorganisation CSD Deutschland e.V. hat am Mittwochabend einen Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel veröffentlicht, in dem die Untätigkeit der Bundesregierung beim Thema LGBTI-Gleichstellung kritisiert wird. Der "Gleichstellungsprozess" sei seit ihrem Amtsantritt 2005 "aufgehalten worden", kritisierte der Verein, in dem mehr als 50 deutsche CSDs organisiert sind.

Dabei sei eine vollständige Gleichbehandlung von schwulen und lesbischen Paaren möglich, "wenn nicht vor allem Sie und Ihre Partei uns diese Gleichstellung konsequent verwehren würden", heißt es in dem Schreiben. "Dass speziell Sie dabei keinerlei Argumente, sondern lediglich Ihr Bauchgefühl als Grund dafür anführen, ist schon eine besondere Form der Diskriminierung."

Die CSD-Organisatoren erheben zwei Forderungen: "Wir fordern Sie konkret auf, die Ehe auch für homosexuelle Partnerschaften zu öffnen und sie in allen rechtlichen Belangen gleichzustellen. Darüber hinaus fordern wir Sie auf, Maßnahmen zur Bekämpfung von Homo- und Transphobie zu fördern."

Als Anlass für den Offenen Brief wird die Rede der Kanzlerin nach der Wahl von Donald Trump im November letzten Jahres erwähnt, in der Merkel die gemeinsame Wertebasis von Deutschland und den USA betonte und dabei auch das Merkmal "sexuelle Orientierung" erwähnte (queer.de berichtete). Damals hatte bereits der Lesben- und Schwulenverband an die Kanzlerin appelliert, endlich "sexuelle Identität" in den Antidiskriminierungsartikel des Grundgesetzes aufzunehmen (queer.de berichtete).

Merkel lehnt Gleichbehandlung ab

Die Kanzlerin hatte aus ihrer Ablehnung für die Gleichstellung insbesondere beim Lebenspartnerschaftsgesetz nie ein Geheimnis gemacht: So lehnte sie in den letzten Jahren die Erweiterung von Rechten für Lebenspartnerschaften, etwa bei der Einkommenssteuer, öffentlich solange ab, bis sie jeweils vom Bundesverfassungsgericht durchgesetzt wurden. Zudem betonte sie in dieser Legislaturperiode in mehreren Interviews, dass sie die Ehe-Öffnung und ein gemeinschaftliches Adoptionsrecht für Homo-Paare ablehne (queer.de berichtete).

Trotz der anhaltenden Diskriminierung beharrt die Bundesregierung aber darauf, dass es Schwulen und Lesben in Deutschland sehr gut gehe und die rechtliche Gleichstellung "weiter verbessert" worden sei (queer.de berichtete). Zudem behauptete die Kanzlerin im November, dass sie sich "wieder und wieder" für die Gleichbehandlung einsetze, auch auf Basis der "sexuellen Orientierung" (queer.de berichtete).

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-w-

#1 RaffaelAnonym
  • 05.01.2017, 11:17h
  • Eine Kanzlerin, die statt nach Fakten lieber nach angeblichen Bauchschmerzen, die ihr etwas bereitet, regiert, sollte lieber einen Arzt aufsuchen, statt ganz Deutschland unter ihren gesundheitlichen Problemen mitleiden zu lassen.

    Was können wir für ihre Magenprobleme?

    Wenn ihre Probleme ihr das Regieren unmöglich machen, muss sie halt zurücktreten.
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#2 SebiAnonym
  • 05.01.2017, 11:27h
  • Die haben sich den falschen Ansprechpartner ausgesucht.

    Angela Merkel macht nichts anderes als was ihre Partei vor der Wahl gesagt hat und wofür sie gewählt wurde. Das muss einem nicht gefallen (und das gefällt mir auch nicht), aber da wusste man, was man bekommt.

    Viel schlimmer finde ich die SPD, die VOR der Wahl "100% Gleichstellung" versprochen hat und dann NACH der Wahl das genaue Gegenteil getan hat.

    Die SPD hat in den Koalitionsverhandlungen dieses Thema aufgegeben. Die SPD-Basis hat diesem Koalitionsvertrag mit 75,96 Prozent zugestimmt.

    Und das alles, obwohl es auch eine Mehrheit links der Union gegeben hätte, die man hätte nutzen können. Und die auch das perfekte Druckmittel war. Denn Angela Merkel ist so machtgeil und hat für den Machterhalt auch schon mehrere Überzeugungen (Atomausstieg, Wehrpflicht, etc.) aufgegeben, dass sie auch diese Kröte geschluckt hätte, wenn ihre Kanzlerschaft davon abhängig gewesen wäre. Aber offenbar war der SPD das Thema einfach nicht wichtig genug.
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#3 SebiAnonym
  • 05.01.2017, 11:33h
  • Antwort auf #2 von Sebi
  • PS:
    Und deshalb müsste der Appell genauso an die SPD gehen, die Angela Merkels Politik erst ermöglichen.

    Denn die Union hat keine absolute Mehrheit und würde die SPD ihr nicht die Mehrheit für deren Politik schaffen, könnte die Union das nicht umsetzen.

    Deshalb gehört der Appell genausp auch an die SPD. Vielleicht sogar noch eher, da Angela Merkel nur das tut, was sie immer gesagt hat. Während es die SPD ist, die wieder mal wortbrüchig ist.
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