Die Mehrheit der AfD-Anhänger verurteilt, dass Transpersonen Geschlechtsanpassungen durchführen lassen (Bild: Metropolico.org / flickr)
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov akzeptiert eine Mehrheit der Deutschen Transsexuelle und sieht es als nicht problematisch an, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Demnach halten es 61 Prozent aller Befragten für "in Ordnung, das Geschlecht durch Operationen und hormonelle Behandlungen zu ändern". 31 Prozent lehnen das ab.
Bei Anhängern aller wichtigen Parteien gibt es in dieser Frage eine Mehrheit, außer bei denen der AfD. Die höchste Zustimmungsrate zeigen Fans der Grünen (76 Prozent), der SPD (70 Prozent) und der Linkspartei (67 Prozent). Auch FDP- und Unionswähler sind mit 64 bzw. 57 Prozent mehrheitlich auf der Seite der Transsexuellen. Nur eine Mehrheit der AfD-Anhänger sieht das anders: Hier liegt der Anteil bei nur 43 Prozent, während 52 Prozent Probleme mit Geschlechtsanpassungen haben.

Bei zwei anderen Fragen zeigt sich eine ähnliche Verteilung: So erklärten 63 Prozent aller Befragten, man müsse akzeptieren, dass "es mehr Geschlechter als Mann und Frau" gebe. Auch hier geben sich Wähler von Grünen (77 Prozent), Linkspartei (72 Prozent) und SPD (71 Prozent) am offensten, gefolgt von FDP (62 Prozent) und CDU/CSU (60 Prozent). Allerdings erklärten nur 43 Prozent der AfD-Wählern, dass mehr als zwei Geschlechter akzeptabel seien.
Rund zwei Drittel der Bevölkerung lehnt die These ab, dass Transgender-Menschen "nur verwirrt" seien. Hier liegt die Zustimmung bei den demokratischen Parteien zwischen 79 Prozent (Grüne) und 62 Prozent (CDU/CSU). Die AfD-Anhänger sind in dieser Frage gespalten: 44 Prozent halten Transpersonen für schlicht verwirrt, 47 Prozent verneinen diese Annahme.
AfD-Vize: Trans-Rechte sind "Schwachsinn"
Die negativen Antworten der AfD-Anhänger sind wenig überraschend, da die rechtspopulistiche Partei gegenwärtig erheblich gegen LGBTI polemisiert. Erst Ende Dezember beschrieb Partei-Vize Alexander Gauland Trans-Rechte als "Schwachsinn" (queer.de berichtete). Zuvor hatte Parteichefin Frauke Petry zum Widerstand gegen die LGBTI-Aufklärung an Schulen aufgerufen (queer.de berichtete).
Die repräsentative YouGov-Befragung wurde online zwischen Mitte September und Mitte Dezember 2016 durchgeführt. Für die Analyse wurden insgesamt über 14.000 Personen gebeten, auf die drei Aussagen zu reagieren. (dk)
War ja klar, daß die AfD da wieder aus der Art schlägt und verwirrt sind die alle auch noch, und zwar geistig!