Das am 13. April 2010 eröffnete Frankfurter Zentrum "Kuss41" richtet sich an junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren (Bild: Kuss41)
Seit knapp sieben Jahren gibt es in der Frankfurter Kurt-Schumacher-Straße mit dem "Kuss 41" ein Zentrum für queere Jugendliche und junge Erwachsene, doch nun schlägt der als Schutzraum gedachte Treffpunkt in der Nähe der Konstablerwache Alarm. Vor der Tür würden Anfeindungen immer mehr zunehmen, beklagten Mitarbeiter Ende letzter Woche gegenüber der "Frankfurter Rundschau".
Nach Angaben von Sozialarbeiter Oliver König, der das Jugendzentrum seit Beginn begleitet, seien Besucher angespuckt und auch schon einmal mit einem Messer bedroht worden. Sprüche wie "Ihr seid lesbisch? Kann ich mal zugucken?" oder "Kommt mal mit mir nach Hause, ich mach's euch wieder richtig" fielen regelmäßig. Andere Menschen stünden einfach nur vor den großen Schaufenstern des Zentrums und gafften, so König. Einen anfangs befürchteten Anschlag auf die teuren Panoramafenster habe es jedoch noch nicht gegeben.
Das "Kuss 41" wurde am 13. April 2010 eröffnet und ist bis heute Hessens einziges Zentrum für LGBTI-Jugendliche. Betreiber ist der Verein Our Generation e.V., die Stadt Frankfurt bezahlt neben der Miete auch zwei Stellen. Rund 150 junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren besuchen nach Angaben von Sozialarbeiterin Alisa Weidinger regelmäßig den zentral gelegenen Treffpunkt.
Die Mehrheit der Jugendlichen verheimliche ihre sexuelle Orientierung bzw. Geschechtsidentität im persönlichen Umfeld. Dass "Kuss 41" sei für sie ein Schutzraum, in dem sie "loslassen" könnten, so Weidinger.
Zentren oder Gruppenabende für queere Jugendliche gibt es in jeder größeren Stadt Deutschlands und bieten neben Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten die Gelegenheit, ungezwungen Gleichgesinnte zu treffen. (cw)
Das ist das gesellschaftliche Klima, das von Politik und Kirchen erzeugt wird.
Das einzige was helfen kann ist erstens volle rechtliche Gleichstellung (inkl. Eheöffnung und Volladoption), zweitens besserer Diskriminierungsschutz, drittens mehr Aufklärung an Schulen und viertens mehr Sichtbarkeit in den Medien aber auch im Alltag.