Im sozialen Netzwerk Facebook hatte Itaberlly Lozano Bilder von sich gepostet – und auch davon berichtet, wie ihn seine Mutter wegen seines Schwulseins angegriffen habe
Eine 32-jährige Frau hat laut lokalen Medienberichten in der Kleinstadt Cravinhos bei Sao Paulo ihren 17-jährigen Sohn Itaberlly Lozano mit einem Messer getötet, weil er schwul war. Die Tat habe sich bereits am 29. Dezember ereignet.
Demnach sei die Mutter bereits seit längerem über die Homosexualität von Itaberlly empört gewesen. Zu Weihnachten sei es dann zu einem Streit gekommen, so dass der 17-Jährige einige Tage bei seiner Großmutter verbracht habe.
Am Tag seines Todes habe die Mutter dann vorgegeben, sich mit ihrem Sohn versöhnen zu wollen. In Wirklichkeit habe sie aber einen 18- und einen 19-Jährigen angeheuert, den Jungen zu töten. Die beiden sollen ihr Opfer verprügelt und laut einer Aussage sogar versucht haben, ihn zu erhängen. Als der Sohn noch lebte, soll die Mutter selbst ein Messer genommen und ihn durch Messerstiche getötet haben.
Nach dem Mord habe die Mutter gemeinsam mit Itaberllys 30-jährigem Stiefvater den leblosen Körper in einem Zuckerrohrfeld abgelegt und verbrannt. Die Überreste der verkohlten Leiche wurde schließlich Tage später am 7. Januar entdeckt – sie wurden anhand eines Armbandes identifiziert, das der Junge auf Aufnahmen in sozialen Netzwerken getragen hatte.
Junge hatte bei Polizei Drohungen der Mutter gemeldet
Wie Medien weiter berichteten, sei schnell ein Verdacht auf die Mutter gefallen, da sie in Befragungen gegenüber der Polizei teilnahmslos gewesen sei und auch das Verschwinden ihres Kindes den Behörden erst nach dem Fund der Leiche gemeldet hatte. Außerdem hatte der Junge wenige Tage vor seinem Tod die Behörden darüber informiert, dass seine Mutter ihn bedroht habe und auch entsprechende Botschaften auf seiner Facebook-Seite gepostet. Die Verdächtige gab den Mord zu.
Ein Vertreter der Diversity-Abteilung des brasilianischen Anwaltsverbandes erklärte, man habe Beweise, dass die Mutter nach jahrelangem Streit mit ihrem Sohn den Jungen aus Homophobie getötet habe. Auch die Staatsanwaltschaft geht von Homophobie als Tatmotiv aus, nachdem die Polizei entsprechende Medienberichte zunächst zurückgewiesen hatte.
Die Mutter soll nun ebenso wie die beiden Teenager, die sie angeheuert hatte, und ihr Ehemann vor Gericht gestellt werden. Alle vier Personen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
Brasilien gilt zwar bei LGBTI-Rechten als recht fortschrittlich – so ist Homosexualität bereits seit 1830 legal, seit 2004 gibt es Lebenspartnerschaften, 2013 wurde die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. Allerdings gibt es bereits seit Jahren Berichte über eine anhaltend hohe Hasskriminalität gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten. Die LGBTI-Organisation Grupo Gay da Bahia schätzt, dass statistisch gesehen derzeit alle 28 Stunden im Land ein Mensch wegen seiner sexuellen Orientierung oder Identität ermordet wird. (dk)
Eine abscheuliche Tat für die vorsätzliche Tötung das Strafmaß sein muss.
Hoffentlich gibt es die Richter die auch die Höchsstrafe für Mord verhängen!