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Twitter-Präsident
Trump: Chelsea Manning ist eine "undankbare Landesverräterin"
Die transsexuelle Whistleblowerin ist dem neuen Präsidenten ein Dorn im Auge: Die 29-Jährige hätte nie begnadigt werden dürfen, so Donald Trump.
- 26. Januar 2017, 17:01h 2 Min.
Der neue amerikanische Präsident Donald Trump hat am Donnerstag via Twitter seine negative Meinung über die von seinem Vorgänger begnadigte Whistleblowerin Chelsea Manning kundgetan. Der 70-Jährige schrieb: "Undankbare LANDESVERRÄTERIN Chelsea Manning, die nie aus dem Gefängnis hätte entlassen werden sollen, nennt Präsident Obama jetzt einen schwachen Anführer. Schrecklich!"
Twitter / realDonaldTrumpUngrateful TRAITOR Chelsea Manning, who should never have been released from prison, is now calling President Obama a weak leader. Terrible!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) January 26, 2017
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Trump reagierte damit offenbar auf einen Gastkommentar Mannings, der wenige Stunden zuvor in der britischen Tageszeitung "Guardian" veröffentlicht worden war. Darin bescheinigt die 29-Jährige dem Ex-Präsidenten zwar einige Erfolge, kritisierte aber, dass der Demokrat zu kompromissbereit und zu wenig progressiv gewesen sei.
Allerdings verwendet Manning das Wort "schwach" nur ein einziges Mal in Verbindung mit Obama – und auch nur im Zusammenhang mit Kritik vom politischen Gegner. So hätten Widersacher Obama in der Außennpolitik als "zu schwach, zu soft oder zu mitfühlend" beschrieben, obwohl er in der Frage der nationalen Sicherheit seine Politik kaum im Vergleich zur Bush-Regierung geändert habe, schrieb Manning.
Twitter / xychelseaTakeaway from the @BarackObama legacy: What we need is a strong #unapologeticprogressive to lead us. https://t.co/HCag432bq1
— Chelsea Manning (@xychelsea) January 25, 2017
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Trump schaute offenbar gerade Fox News
Trumps Einschätzung kommt offenbar direkt vom republikanischen Haussender Fox News: Laut CNN hatte der Nachrichtenkanal kurz vor dem präsidialen Tweet berichtet, dass Manning Obama als "schwach" bezeichnet habe. Dazu sei der Schriftzug "Undankbare Landesverräterin" eingeblendet worden.

Außerdem erwähnt Trump nicht, dass er Obama im Wahlkampf ständig das gleiche Adjektiv angehängt hatte. So attestierte er in seiner Kampagne dem damaligen Staatschef, ein "schwacher und erbärmlicher Präsident" zu sein. Außerdem sei Obama "so schwach, dass er ineffektiv ist". Die Liste entsprechender Wahlkampfzitate ließe sich fast unendlich fortsetzen.
Manning war 2010 verhaftet worden, weil sie Hunderttausende von geheimen Dokumenten der Enthüllungsplattform WikiLeaks zugespielt hatte. Diese zeigten unter anderem Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak-Krieg. Nach ihrer Verurteilung zu 35 Jahren Haft outete sie sich 2013 als Transsexuelle. Obama verkürzte die Haftzeit Mannings drei Tage vor dem Amtsantritt Trumps erheblich: Die Whistleblowerin wird nun zum 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie, aus der Militärhaft entlassen (queer.de berichtete). Diese Entscheidung kann von Trump nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Die Begnadigung Mannings war bereits von der größten republikanischen LGBTI-Organisation, den Log Cabin Republicans, kritisiert worden. Die Whistleblowerin habe das Leben amerikanischer Soldaten gefährdet, so Log-Cabin-Chef Gregory Angelo (queer.de berichtete). (dk)

jeden seiner gehässigen, hirnlosen fürze sofort durch die weltpresse zu ventilieren und gedankenlose haschmichs zu behandeln, als wären sie von größerem gewicht als logische argumente, nur weil sie vom mächtigsten soziopathen der welt rausgepupst wurden, kann m.e. nicht die richtige lösung sein.
hier im artikel werden wenigstens noch der hintergrund und die widersprüchlichkeiten aufgedeckt, was ich vorbildlich finde, aber es bleibt für mich dennoch die frage, wem das dient und ob das so funktioniert.