14 Kommentare
- 31.01.2017, 11:35h
- Lächerlich!
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- 31.01.2017, 11:38h
- Weltweites Abschaffen des Blutspendeverbotes für schwule, bi- und pansexuelle Männer! Alles Andere ist Schnullybully!
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- 31.01.2017, 11:42h
- Ich muss nicht Spenden, "die" brauchen das Blut.
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- 31.01.2017, 13:00h
- Das ist einfach nur lächerlich und eine noch perfidere Form von schamhaft versteckter Diskriminierung! Ich schließe mich den anderen Kommentatoren an: Die brauchen Blut und ich werde gewiss nicht lügen, damit sie mein Blut akzeptabel finden! ... Wirklich eine lächerliche Neuregelung!
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- 31.01.2017, 14:39h
- Einerseits ja, andererseits kannst natürlich auch du oder andere Schwule einmal in der Situation sein, Blut zu benötigen. Wenn das dann fehlt, weil du und deine 20 gesunden schwulen Freunde keines spenden durften, ist das schon hart.
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- 31.01.2017, 15:03h
- Als Hetero, der keine Blutprodukte braucht, kann mich die Sache eigentlich völlig kalt lassen.
Ich persönlich verstehe beide Seiten, einerseits ist es blöd, wenn man generell unter Verdacht steht, andererseits stammen schon heute 50% der 100 positiven HIV Tests pro Jahr, in Deutschland, beim Blutspenden aus der Gruppe "Männer die Sex mit Männer hatten", obwohl die eigentlich nicht spenden dürften.
Um die andere Sicht darzulegen:
Sehr viele Leute, die dauerhaft Blutprodukte brauchen, sind heute noch extrem angepisst dass man sie in den 80ern halb ausgerottet hat, nur weil einige Firmen und vorallem das Gesundheitssystem Geld sparen wollte (was dann am Ende gelang, jeder Bluter, der unter die Erde wanderte, kostet kein Geld mehr). Da auch noch heute an ihnen herumgegeizt wird, herrscht dort teilweise eine recht säuerliche Grundstimmung, wenn es dann darum geht das HIV Risiko zu vergrößern, weil der Kreis der Spender erweitert werden soll, dann hat man dort oft kein Verständnis dafür.
Natürlich kann man sagen "die sollen sich gefälligst mit dem zufrieden geben, was man ihnen gibt, das Zeug ist immerhin teuer genug", das ganze stößt dort allerdings auf ein ähnliches Echo, wie bei den meisten Schwulen der strukturkonservative Standpunkt "die Schwulen sollen sich freuen, dass man sie heute nicht mehr einsperrt und verbrennt, das ganze Gleichbehandlungszeug ist doch völlig überzogen"(ich habe es jetzt etwas überspitzt ausgedrückt). Beides löst, zu recht, bei einigen gewissen Haß aus.
Da das Zeug, das gespendet wird, irgendjemanden in die Blutbahn gejagt wird, finde ist das deren Standpunkt das höhere Gewicht hat.
Übrigens werden nicht nur Schwule dort, aufgrund von geringen Risiken, ausgeschlossen. Leute die zwischen 1983 und 1996 in GB waren oder dort operiert wurden, in einem Malariagebiet geboren wurden oder auch nur kurz ins gefängnis gewandert sind (dann allerdings nur für 4 Monate), können ein Lied davon singen. Man hat sich nach dem Bluterskandal eben dafür entschieden, das maximale Sicherheit absoluten Vorrang hat. - |
- 31.01.2017, 15:56h
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"Ich persönlich verstehe beide Seiten, einerseits ist es blöd, wenn man generell unter Verdacht steht, andererseits stammen schon heute 50% der 100 positiven HIV Tests pro Jahr, in Deutschland, beim Blutspenden aus der Gruppe "Männer die Sex mit Männer hatten", obwohl die eigentlich nicht spenden dürften."
1.) Woher genau stammt dieser Wert? Wie wurde der ermittelt? Oder sind das wieder irgendwelche "Schätzungen" ohne fundierte Grundlage?
2.) Wieso sind diese 50% "schlimmer" als die anderen 50%, welche legal hätten spenden dürfen?
3.) Offensichtlich bringt das Verbot ohnehin nicht viel. Außer dass verantwortungsbewusste und dann meist gesunde Schwule ausgeschlossen werden. - |
- 31.01.2017, 16:38h
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1:
Absatz 4 im folgendem Text (habe lange gebraucht bis ich es wieder gefunden habe, dabei war es doch so leicht)
www.pei.de/DE/infos/patienten/sicherheit-blutprodukte/spende
rausschluss/spenderausschluss-node.html
2: Weil diese 50% aus nur etwa 3-5% der Bevölkerung kommen. Sie dürfen jetzt nicht spenden, d.h. ein relativer großer Teil wird abgeschreckt. Die traurige Wahrheit ist nunmal leider das die MSM Gruppe über 3/4 der Neuinfektionen stellt und ein 100-200 fach höheres Risiko als Heteros uns Leben hat. Wenn man den Leuten nach dem Fall des Blutspendeverbots ein ähnlich ehrliches Verhalten wie den Heteros unterstellt (genaues müßte man herausfinden), dann wird sich die Zahl der positiven Tests wohl verdoppeln.
3: Schwer zu sagen, es schreckt auch schon ab. Einerseits sind die meisten ehrlich und dann gibt es ja noch das Problem mit der Haftung. Wenn etwas passiert und sie finden heraus dass man doch zur MSM Gruppe gehört, dann ist man dran, wenn es erlaubt wird, dann kann es ein blöder Zufall sein, in dubio pro Reo.
Soweit ich es noch richtig in Erinnerung habe sind 6 verseuchte Blutkonserven bestätigt durchgekommen. Eine stammte von einem Hetero, bei einer weiß man es nicht und 4 sind wohl auf MSM zurückzuführen, wobei da bei zweien wohl Sextourismus im Spiel war. - |
- 31.01.2017, 17:29h
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Pu244:
"Eine stammte von einem Hetero, bei einer weiß man es nicht und 4 sind wohl auf MSM zurückzuführen, wobei da bei zweien wohl Sextourismus im Spiel war."
bundesärztekammer:
"Im Zeitraum von 2000 bis 2008 [!] wurden in Deutschland 5 HIV-Übertragungen durch Transfusionen gemeldet. Alle Spenderinfektionen wurden durch Sexualkontakte erworben: 2 davon gehen auf MSM-Kontakte zurück, 1 auf heterosexuelles Risikoverhalten, 2 auf sexuelle Kontakte zu Personen aus Hochprävalenzländern."
www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/Ha
emotherapie_MSM_Erlaeuterung_final.pdf
die erfassungskategorien sind zugegebenermaßen komisch, weil sie allerlei schnittmengen erlauben. für eine auch nur annähernd statistisch relevante aussage sind diese kleinen zahlen aber natürlich ohnehin bedeutungslos. - |
Von einer Abschoffung von Diskriminierung kann man erst sprechen, wenn gleiche Regeln für homo- wie für heterosexuelle gelten.