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Kleine Anfrage der Grünen

Bundes­regierung will "Therapien" zur "Heilung" von Lesben und Schwulen nicht verbieten

Die Große Koalition hat angeblich "keine Erkenntnisse" über die Aktivitäten bekannter "Homoheiler"-Vereine. Für Regelungen der ärztlichen Berufsausübung seien zudem die Länder zuständig.


Als erstes europäisches Land verhängte Malta im vergangenen Jahr ein Verbot von "Konversions­therapien"

  • 6. März 2017, 14:19h 10 2 Min.

Die Bundesregierung lehnt "Therapie"-Angebote zur "Heilung" von Lesben und Schwulen ab – allerdings plant sie nicht, diese zu verbieten. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen (PDF) hervor.

Die Regierung vertrete im Einklang mit dem Weltärztebund und der Bundesärztekammer (BÄK) die Auffassung, dass Homosexualität keine Krankheit sei und daher auch keiner Behandlung bedürfe, heißt es darin. Ärzte und Psychotherapeuten seien rechtlich dazu verpflichtet, ihren Patienten gegenüber eine den fachlichen Standards entsprechende Behandlung zu erbringen.

Würden Therapien angeboten, die geeignet sind, Menschen zu schädigen, seien im Einzelfall Ärztekammern und Approbationsbehörden gefordert, berufsrechtliche Schritte einzuleiten, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage. Gegebenenfalls müssten auch die Strafverfolgungsbehörden aktiv werden. Die Bundesregierung selbst sei jedoch nicht zuständig: "Regelungen der ärztlichen Berufsausübung fallen nach dem Grundgesetz in die Zuständigkeit der Länder."

Förderung von LGBTI-Projekten als Mittel gegen "Homoheiler"

Obwohl die Grünen in ihrer Kleinen Anfrage bekannte "Homoheiler"-Vereine wie Leo, Wüstenstrom und die Offensive Junger Christen explizit aufführten, gibt sich die Große Koalition ahnungslos: "Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse über die Aktivitäten der oben genannten drei Vereine vor." Auch sei ihr "nicht bekannt, ob andere Organisationen sogenannte Konversions- und Reparationspseudotherapien anbieten oder dafür werben".

Stattdessen betonte die Regierung, dass zahlreiche LGBTI-Verbände wie der LSVD, der Bundesverband Trans* oder das Jugendnetzwerk Lambda durch Projektförderungen aus dem Bundeshaushalt in ihrer Arbeit gestärkt würden: "Diese gesamtstaatlichen Aktivitäten sollen dazu beitragen, dass sich lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität angenommen und akzeptiert fühlen und damit keine Veranlassung sehen, Angebote sogenannter Homo-Heilung und Konversions-Psychotherapien in Anspruch zu nehmen." (hib/cw)

-w-

#1 JanusAnonym
  • 06.03.2017, 15:56h
  • Ob diese Schonhaltung den Betreibern solcher Vereine gegenüber daran liegt, dass Merkel, Kauder u. a. den Evanglikalen nahestehen und auf ihren Kongressen anzutreffen sind, auch in Ausübung ihrer offiziellen Ämter?
  • Direktlink »
#2 stromboli
  • 06.03.2017, 16:13hberlin
  • ach und wo bleibt hier der unerschütterliche einsatz unserer spitzenpolitiker spahn, luczak oder auch kaufmann , die leitidole von apostel tinnitus-fdp47 .

    Ach ja, es gibt ja keine wichtigeren dinge als "ehe für alle" und adoption laut dessen aussage.

    www.queer.de/detail.php?article_id=28348&kommeinzel=4440
    72


    Während also der kleinbürger sich seine häusliche geborgenheit polstert, darf anderen ortes weiter gegen schwule gewütet werden.
    Es wird hier klar wie soßbrühe: es sind nicht nur die christlichen schwulenverfolger, es sind deren homosexuellen mitläuferInnen die eine gefahr für uns alle sind.
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#3 Janana
  • 06.03.2017, 17:39h
  • "Diese gesamtstaatlichen Aktivitäten sollen dazu beitragen, dass sich lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität angenommen und akzeptiert fühlen und damit keine Veranlassung sehen, Angebote sogenannter Homo-Heilung und Konversions-Psychotherapien in Anspruch zu nehmen."

    Das zeugt von Ahnungslosigkeit. Es geht nicht primär darum, dass erwachsene diese "Angebote" nicht nutzen, sondern dass Eltern ihre Kinder dorthin schicken. Vielfach dokumentiert - und es ist bekannt, dass Kinder deswegen schwere psychische Schäden davontragen oder sich suizidieren.

    Aber wie auch an anderen Stellen zeigt der Staat keinerlei Interesse, LGBTI*-Kinder zu schützen. Dazu kommt, dass man den Eltern in ihre Erziehung nicht hereinreden möchte und dass es pauschal in Ordnung ist, wenn Kinder diesbezüglich fremdbestimmt werden. Kinderrechte? Fehlanzeige.

    Auch Erwachsene können sich unter Umständen dem nicht entziehen, wenn sie auf entsprechender Psychologen/Therapeuten angewiesen sind. Unter Umständen bekommen sie einen zugeteilt. Siehe z.B. bei Begutachtungen nach TSG oder MDS-Richtlinien (in Personenstandssachen oder Beantragung medizinisch indizierter Behandlungen).
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