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Nach HB 2
Homophober Ex-Gouverneur: Ich werde diskriminiert!
Als Gouverneur von North Carolina unterzeichnete Pat McCrory ein Gesetz, das die Diskriminierung von Trans- und Homosexuellen erlaubte. Jetzt drückt er auf die Tränendrüse, weil ihm kaum jemand einen Job geben wolle.

Pat McCrory, der die Diskriminierung von LGBTI ausdrücklich erlaubt hat, fühlt sich jetzt selbst benachteiligt
- 15. März 2017, 15:47h 3 Min.
Der vor vier Monaten als Gouverneur von North Carolina abgewählte Republikaner Pat McCrory beklagt, dass er wegen seinem Image als homo- und transphober Frömmler heute nur schwer einen Job finden könne. Grund sei das von ihm unterzeichnete Gesetz HB 2, das unter anderem lokale LGBTI-Antidiskriminierungsrichtlinien für ungültig erklärt und Transsexuellen verbietet, Toiletten oder andere geschlechtergetrennte Einrichtungen an öffentlichen Gebäuden zu nutzen, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen.
"Menschen sind zurückhaltend, mich anzustellen, weil sie denken: 'Meine Güte, der ist ja ein fanatischer Frömmler'. Aber das Gegenteil ist richtig", so McCrory in einem Interview mit der evangelikalen Nachrichtenseite "World". Schuld an dieser Form der Diskriminierung sei eine "politisch-korrekte Gedankenpolizei" von "liberalen" Aktivisten.
Gegenüber "The News & Observer" klagte der 60-Jährige, dass Universitäten "wegen Studentenprotesten" zurückhaltend seien, ihn als Dozent zu buchen. "So sollte das amerikanische System nicht funktionieren – indem es Menschen auslöscht wegen ihrer politischen Meinung". Er deutete an, dass er als Berater für Firmen in Teilzeit arbeite, sagte aber nicht, für welche.
In LGBTI-Blogs wurden die Klagen McCrorys mit Häme aufgenommen. So wurde darauf verwiesen, dass McCrory alle Initiativen blockierte, um Diskriminierung aufgrund der Merkmale sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in North Carolina zu verbieten – während nach Merkmalen wie Rasse oder Religion nach Bundesrecht bereits seit Jahrzehnten nicht diskriminiert werden darf.
Auch die Demokratische Partei des Bundesstaats reagierte belustigt auf die Klagen des Ex-Regierungschefs: "North Carolina hat Hunderte Millionen Dollar und Tausende Jobs wegen HB 2 verloren. Ich denke, wir können McCrorys Jobproblem einfach zur Gesamtzahl hinzuzählen", sagte Parteisprecher Mike Gwin.
HB 2 noch immer Gesetz
Der neue Gouverneur Roy Cooper hat versprochen, HB 2 abschaffen zu wollen. Da allerdings die Republikaner sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat eine Mehrheit haben, gibt es heftigen Widerstand dagegen. Ein erster Versuch kurz vor Weihnachten scheiterte (queer.de berichtete).
HB 2 hatte zu einer regelrechten Boykottwelle gegen North Carolina geführt: Mehrere Konzerne legten wegen des kontroversen Gesetzes Expansionspläne in dem Staat auf Eis, darunter auch PayPal und die Deutsche Bank. Viele Musikstars wie Bruce Springsteen, Ringo Starr oder Pearl Jam sagten außerdem aus Protest Auftritte in North Carolina ab.
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump fühlen sich allerdings viele LGBTI-Gegner im Aufwind und planen in anderen Bundesstaaten ähnliche Gesetze. In Texas hat ein an HB 2 angelehntes beispielsweise bereits die ersten Hürden im Senat überwunden. In South Dakota hat der Gouverneur vergangenes Wochenende ein Gesetz unterzeichnet, das es Adoptionsagenturen ausdrücklich erlauben soll, Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminieren zu dürfen. Einzige Bedingung: Sie müssen die Ablehnung von Homo- oder Transsexuellen mit Moral oder Religion begründen.
Insgesamt seien nach Angaben der Human Rights Campaign in 23 der 50 Bundesstaaten Gesetze geplant, um die Rechte von LGBTI einzuschränken – allein in Texas würden derzeit ein Dutzend Gesetze beraten. Geplant sei etwa, LGBTI als Pflegeeltern zu verhindern oder religiösen Standesbeamte das Recht einzuräumen, gleichgeschlechtliche Eheschließungen ablehnen zu dürfen. (dk)













Dann merkt er mal, wie das ist... Nur dass er seine Situation selbst verschuldet hat. Diejenigen, für deren Diskriminierung er verantwortlich ist, haben sich das nicht selbst eingebrockt, sondern ihm zu verdanken...