Xavier Bettel ist seit Dezember 2013 Premierminister von Luxemburg (Bild: gouvernement.lu)
Dass man als offen homosexueller Politiker im Ausland unangenehme Erfahrungen machen kann, bekam schon Guido Westerwelle zu spüren. In seinem Beisein startete Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko 2010 eine homophobe Tirade und erklärte zwei Jahre später in Bezug auf den ehemaligen deutschen Außenminister, er sei "lieber Diktator als schwul".
Nun berichtete auch Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel von einem diskriminierenden Vorfall bei der Vorbereitung einer Auslandsreise. Damals sei er noch Abgeordneter gewesen, erzähle der 44-Jährige bei der Konferenz "Pride and Prejudice" des Magazins "The Economist". Als er seinen Partner und heutigen Ehemann Gauthier Destenay als Begleitung registrieren wollte, hätten ihm die Organisatoren vorgeschlagen, ihn besser als "politischen Assistenten" auszugeben.
Bettel lehnte jedoch ab – mit einer schlagfertigen Begründung: "Ich habe lieber den Ruf, schwul zu sein, als den, mit meinem Personal zu schlafen."
Direktlink | Bettel auf der Konferenz "Pride and Prejudice"
Xavier Bettel zog 1999 als Abgeordneter in die Chambre des Députés ein, seit Ende 2013 führt er als Chef der Liberalen eine Koalition mit Sozialdemokraten und Grünen an. In seiner Amtszeit öffnete Luxemburg 2014 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare – mit 56 zu 4 Stimmen (queer.de berichtete).
Ein Jahr später heiratete Bettel seinen langjährigen Freund Gauthier Destenay (queer.de berichtete), mit dem er seit 2010 bereits in einer Lebenspartnerschaft lebte. Er ist der erste Regierungschef in einer gleichgeschlechtlichen Ehe; auf der Frauen-Seite hatte 2010 bereits die isländische Premierministerin Jóhanna Sigurðardóttir während ihrer Amtszeit ihre Partnerin geheiratet, als eine der ersten Zeremonien des Landes. (mize)
Zunächst schon mal gut, dass er seinen Partner nicht verleugnet hat. Das ist genau das, was homophobe wollen: dass wir uns selbst, unseren Partner und unsere Liebe verleugnen und uns selbst diskriminieren und fügen.
Und zweitens dann auch noch die Ablehnung mit so einem witzigen Spruch, der die ganze Verlogenheit und Scheinheiligkeit der Homohasser aufzeigt, abzulehnebn... PERFEKT!!!